INTERVIEW: „Für viele war es eine Wiederbegegnung“
Herr Winkler, die Schau der Sammlung Hasso Plattners war eine der erfolgreichsten überhaupt im HBPG. Wie ist sie von den Besuchern wahrgenommen worden?
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Herr Winkler, die Schau der Sammlung Hasso Plattners war eine der erfolgreichsten überhaupt im HBPG. Wie ist sie von den Besuchern wahrgenommen worden?
Das Publikum kam aus Potsdam, aber auch aus Berlin. Das ist ein Indiz dafür, dass die Kunsthallen-Diskussion zwar ein wichtiges Motiv für viele Besucher war, aber nicht das einzige. Die Wahrnehmung bezog sich sehr stark auf die Kunst. Es kamen viele Menschen, die in der DDR groß geworden sind, für die es eine Wiederbegegnung war.
Was war das entscheidende Moment beim Besuch der Ausstellung?
Sehr beeindruckend in der Publikumsresonanz war, dass die Vielseitigkeit der DDR-Kunst wahrgenommen wurde. Es gab eben nicht nur die politischen Motive. Auch waren Arbeiten zu sehen, die erst nach 1990 entstanden sind. Vielen Gästen ging es darum zu sehen, was machen die Künstler jetzt, was haben sie nach der Wende gemacht. Diese Langzeitbetrachtung macht den Umgang mit der DDR-Kunst weniger verkrampft, sie polarisiert nicht so sehr. An der Frage, ob ich ein Bild von Mattheuer oder von Heisig toll finde, entscheidet sich nicht meine Haltung zur DDR. Die Kunst selbst kann in ihrer Ausdifferenzierung viel mehr wahrgenommen werden.
Liegt das an der Unvoreingenommenheit des Sammlers?
Ja. Herr Plattner muss sich ja nicht mit kunsthistorischen Kategorien herumschlagen, er kann aus seiner Subjektivität heraus sammeln. Das ist das Salz in der Suppe, es öffnet neue Blicke.
Viele haben eine besondere Stimmung in der Ausstellung empfunden.
Es macht natürlich Spaß zu arbeiten, wenn eine Ausstellung erfolgreich ist. Das überträgt sich einfach.Die Fragen stellte Sabine Schicketanz
Kurt Winkler ist Direktor des Hauses der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte (HBPG), das bis Sonntag Kunst aus der Sammlung Hasso Plattners zeigte.
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