
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Gala mit ganz großer Koalition
Knapp 200 Gäste bei erster Parkinson-Benefiz-Gala / Mehr als 10 000 Euro gespendet / Ab heute wird Ali-Handschuh versteigert
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Da geht noch was. Das war das Motto der Tulip-Benefiz-Gala am Samstagabend im Kongresshotel am Templiner See. Der gute Zweck hinter der Veranstaltung: Bessere Therapien für an Parkinson erkrankte Menschen. „Wir haben es geschafft, die Krankheit in die Öffentlichkeit zu bringen“, sagt der Veranstalter Stephan Goericke.
Der Potsdamer Unternehmer ist Initiator der seinen Angaben nach ersten großen Charity-Aktion zugunsten von Parkinson in Deutschland. In den USA sei der Spendengedanke bei Parkinson viel ausgeprägter, so Goericke. Das liege wohl auch an sehr prominenten Erkrankten wie dem Box-Schwergewichtsweltmeister Muhammad Ali. Dieser begrüßte per Brief das Engagements Goerickes. Mehr noch: Er schickte einen original signierten Boxhandschuh mit, der ab heute online versteigert werden soll.
Es ging allerdings auch so schon eine ganze Menge: Die knapp 200 Gala-Besucher spendeten per Tombola zugunsten einer neuen Parkinson-Bewegungstherapieform im Beelitzer Fachkrankenhaus. Animiert durch die Moderatorin des Abends Elvira Siebert, die unermüdlich neue Los-Bestellungen akquirierte – „sechs Lose, da geht doch noch was, wer kauft acht“ – kamen in einer ersten Spendenrunde 10 000 Euro zusammen. Damit soll die so genannte Big-Therapie in Beelitz unterstützt werden, bei der der fortschreitenden Bewegungsunfähigkeit bei Erkrankten entgegengewirkt werden soll. Denn auch bei der Erforschung von Parkinson geht noch einiges. Bislang ist die Krankheit unheilbar, kann nur verzögert werden, machte der Beelitzer Chefarzt Dr. Georg Ebersbach deutlich. Bei der Therapie komme „es vor allem auf die Patienten selbst an“. Die Ärzte schauten oft mit „gewisser Demut auf die Erkrankten, denn es ist irre, was die bei der Therapie aus sich herausholen.“
So viel Engagement brauchte Erwiderung, so dass zur Tombola die anwesende Politik zur „ganz großen Koalition“ schritt. Während Landesjustizminister Volkmar Schöneburg (Linke) die Ziehung überwachte, gab CDU-Landeschefin Saskia Ludwig die Glücksfee, und Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) übernahm die Gewinnausgabe. Mit Spannung wurde der Stargast des Abends erwartet: Jennifer Rush. Die Pop-Ikone der 1980er Jahre gab kurz nach 22 Uhr in einigermaßen aufgeräumter Verfassung ihre Hits zum Besten. Nur eines mochte die Diva nicht – Geplauder während ihres Auftritts: „Keine Gespräche, wenn ich singe“, rügte sie das Publikum zwischen ihren Liedern, bei denen hin und wieder die Background-Sängerinnen für die treffenden Töne sorgten. Und so geht auch bei der Wahl des Stargasts noch was bis zur Wiederauflage der Gala unter dem Zeichen der Tulpe – laut Goericke das weltweite Symbol für das Parkinson-Engagement. Eine Wiederholung wurde versprochen, offen blieb, ob sie in Potsdam stattfindet. Kay Grimmer
www.parkinson-gala.org
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