Landeshauptstadt: Gedenken entlang des Mauerstreifens Bahra: Auf jedes Leben einen Schatten geworfen
Den Ausbau der Mauergedenkstätte am Ufer des Griebnitzsees sieht Bob Bahra als eine weitere Aufgabe an. Der Künstler hat jahrelang gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte im Land Brandenburg für den Erhalt der letzten sechs Original-Mauerteile gekämpft, die vor zwei Jahren unter Denkmalschutz gestellt worden sind.
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Den Ausbau der Mauergedenkstätte am Ufer des Griebnitzsees sieht Bob Bahra als eine weitere Aufgabe an. Der Künstler hat jahrelang gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte im Land Brandenburg für den Erhalt der letzten sechs Original-Mauerteile gekämpft, die vor zwei Jahren unter Denkmalschutz gestellt worden sind. Nun könne der Ort der Erinnerung mit Originalteilen erweitert werden, so Bahra. Dazu habe es Gespräche zwischen dem Denkmalschutz sowie der mit dem Bau des Gedenkortes beauftragten Firma gegeben. Die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt zum 50. Jahrestages des Mauerbaus, die Bahra mitorganisiert hat, findet allerdings an einem anderen Symbol der deutschen Teilung statt: Die Glienicker Brücke wird am Samstag, dem 13. August, Ort der zentralen Potsdamer Gedenkveranstaltung.
In Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft der Gedenkstätte Lindenstraße 54 sind am Tag des Mauerbaus von 16 bis 21 Uhr Gedenkreden, ein Spaziergang entlang der früheren Grenze am Glienicker Horn sowie ein Konzert mit Bettina Wegner, Stephan Krawczyk sowie Salli Sallmann und Band geplant. „Wir wollen die Erinnerung an den Grenzverlauf wachhalten“, sagte Claus Ladner, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Lindenstraße 54. Die Mauer habe mehr Opfer gefordert als die 136 Toten, meint Bob Bahra. „Sie hat auf jedes Leben hier einen Schatten geworfen“, so Bahra. Auch die Diskussion in Sacrow, ob einem 21-jährigen Maueropfer, der Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen ist, anders gedacht werden soll als einem ertrunkenen Flüchtling, hält er für zu kurz. Wie berichtet kritisieren Anwohner, dass in Sacrow eine Gedenkstele für den Jugendlichen aufgestellt werden soll, der im November 1975 auf dem Heimweg von Grenzsoldaten am Dorfkonsum erschossen worden war. Auch an der Glienicker Brücke erinnern Stelen an die Mauertoten – es wird eine Station der Gedenkveranstaltung sein. jab
Gedenken an der Glienicker Brücke: 16 Uhr Auftakt mit den Turmbläsern, 16.15 Uhr Gedenkreden, 16.45 Uhr Gedenken, 16.55 Uhr Start des MauerVerLaufs entlang des Glienicker Horns, 18 Uhr Konzert mit Bettina Wegner, Stephan Krawczyk sowie Salli Sallmann. Der Eintritt ist frei.
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