Landeshauptstadt: Gedränge und Geld
Das Babelsberger Medienboard feierte mit über 1500 Filmleuten die Berlinale
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Geld, Orden und Gedrängel – der diesjährige Medienboard-Empfang am Samstagabend im Berliner Ritz-Carlton-Hotel am Potsdamer Platz geriet zu einem Mix aus Klassentreffen der deutschen Filmelite, Scheckwechselstation und Kampf der Ellenbogen. Gefühlt weit über 1500 Gäste schoben sich durch den Ballsaal des Luxushotels – auf Einladung der Berlin-Brandenburger Filmförderung und ihrer Chefin Kirsten Niehuus. Letztere freute sich über einige Glückwünsche zum französischen Kulturorden „Chevalier des Arts et Lettres“ (PNN berichteten). Nicht weniger strahlte Niehuus über per Scheck zurückgezahlte Förder-Euros der Filme „Oh Boy“, „Schlussmacher“ und „Ausgerechnet Sibirien“.
Schauspielerin Josefine Preuß war die Top-Ten-Queen des Abends. Ihr Film „Türkisch für Anfänger“ war im Vorjahr der einzige deutsche – und auch medienboard-geförderte – Film, der sich unter die zehn erfolgreichsten Kinofilme 2012 einreihen konnte. Noch stärker im Fokus stand die einstige Potsdamerin aber wegen „Adlon – Eine Familiensaga“, in der Preuß eine Hauptrolle hatte. Der hochwertige TV-Mehrteiler hätte laut Preuß „gern noch mehr Folgen haben können“, so sehr habe ihr der Dreh, unter anderem am Potsdamer Klausberg, Freude bereitet.
Für seine ausgezeichneten Drehbedingungen ebenfalls bekannt ist der Babelsberger Produzent und Produktionsleiter Peter Hartwig. Mit gleich zwei Projekten war Hartwig in diesem Jahr nominiert für den Preis „Hoffnungsschimmer“, der die fairste Filmproduktion auszeichnet. Neben dem TV-Werk „Verschwunden“ war es der deutsch-französische Kinothriller „Zum Geburtstag“ mit Marie Bäumer, Mark Waschke und Sophie Rois, bei dem der Babelsberger ausführender Produzent war. „Ein sehr feingezeichneter, sehr frankophiler Thriller“ sei entstanden, so Hartwig, was vor allem an Regisseur Denis Dercourt liegen dürfte. Gedreht wurde im vergangenen Sommer unter anderem in Görlitz, der Altmark und in Köln. Ins Kino gebracht wird er von der Babelsbergerin Manuela Stehr und ihrem X-Verleih noch in diesem Jahr.
Wiedersehensfreude herrschte beim Ex-Rektor der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen, Dieter Wiedemann. Einige ehemalige Studenten, heute erfolgreiche Filmemacher, darunter die Regisseure Alex Schmidt („Die kleine Giftmischerin“), David Wnendt („Kriegerin“) und Axel Ranisch („Dicke Mädchen“) begrüßten den neuen Präsidenten des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 – andere Gäste neckten Wiedemann mit der neuen Tätigkeit beim derzeit sportlich nicht überragenden Verein.Kay Grimmer
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