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Landeshauptstadt: Gegen den Automaten

Beim Aktionstag der Lenné-Gesamtschule stellten Schüler Projekte vor

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Zentrum-Ost - Wissenszuwachs für Jann Jakobs: Der aus Ostfriesland stammende Potsdamer Oberbürgermeister konnte gestern erstmalig einen Blick auf einen früheren DDR-Jungpionierausweis werfen – und war sichtlich davon angetan.

Den Fund machte das Stadtoberhaupt am Stand „Jugend im Wandel der Zeit“. Es war eines der rund 20 Projekte, die gestern beim Aktionstag „Jugend“ der Gesamtschule Peter Joseph Lenné präsentiert wurden. „Wir haben die Wandzeitungen, die hier hängen, während einer Projektwoche gestaltet“, sagte Felix Camufingo aus der 10. Klasse. Zu verschiedenen Jugendorganisationen haben die Schüler recherchiert: von der Wandervogelbewegung über die Hitlerjugend bis hin zu den Pionieren in der DDR. „Es war schon sehr interessant, wie anders Jugendliche damals gelebt haben“, sagte die Schülerin Laura Angermann. Unsicher sind sich die Standbetreuer allerdings, ob sie in solchen Organisationen aufgegangen wären. „Ja, ich denke schon“, meinte ein Mädchen nachdenklich.

Auch andere Stände hatten eine Aussage. Zum Beispiel gab es auch einen Infotisch zur Immunschwächekrankheit Aids, ebenso wurde die neue Ausgabe der Schülerzeitung „Überflieger“ verkauft. Mehrere hundert Jugendliche besuchten den Aktionstag. Jedoch fanden sich nur wenige bei einem Gespräch von Jugendamtsleiter Norbert Schweers und Waschhaus-Chef Michael Wegener ein – beide philosophierten unter anderem über ihre Jugend. „Ich war manchmal ein wenig merkwürdig, habe auf den Dächern von Häusern über die Welt gelacht“, bekannte Wegener. Und Schweers meinte: „Manchmal hätte man mehr machen müssen – das vermisse ich auch heute, dass sich Jugendliche mehr politisch engagieren und mitmischen wollen.“

Davon kann bei der Arbeitsgemeinschaft G8 nicht die Rede sein. Die Schüler präsentierten den Bericht ihrer Fahrt zu Protesten in und um den G8-Gipfel in Heiligendamm. Und wollen nun den „Coca Cola“-Automat aus ihrer Schule verbannen. „Er bringt kaum Gewinn und die Praktiken des Konzerns in anderen Ländern sind kriminell“, sagte einer der Schüler am G8-Stand. Und verteilte Flyer, die gegen die „Killerbrause“ wettern und verbreiten, dass im Auftrag des multinationalen Getränkekonzerns angeblich mehrere Gewerkschafter in Kolumbien ermordet worden sein sollen. Henri Kramer

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