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Unterstützung. Müller-Preinesberger beim Rote-Schleifen-Frühstück.

© Andreas Klaer

Aids-Hilfe-Verein Potsdam: Gegen die Ausgrenzung

Immer mehr Menschen nutzen die Aids-Hilfe Potsdam

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Potsdam - Sie kämpfen gegen Ausgrenzung, gegen das Wegsehen – und sind doch schon lange eine feste Institution in der Stadt. Auch bei der Potsdamer Erlebnisnacht wird die Potsdamer Aids-Hilfe präsent sein – als Anlaufpunkt für Menschen, die HIV-positiv sind oder sich aus anderen Gründen über Aids informieren wollen. An der Ecke Brandenburger Straße/Friedrich-Ebert-Straße werden heute die Besucher der Erlebnisnacht am Stand der Aids-Hilfe ihre Fragen stellen können.

Bereits am gestrigen Freitag besuchte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) das Rote-Schleifen-Frühstück der Aids-Hilfe in den Räumen des Vereins in der Kastanienallee 27. Zweimal im Monat, jeweils am zweiten und vierten Freitag, lädt der Verein hier zu diesem Frühstück ein. Und das Angebot wird offenbar gut angenommen. „Der Tisch ist immer voll“, sagt Sabine Frank, Sozialarbeiterin des Hilfe-Vereins. Im Schnitt kommen etwa zehn Menschen, schätzt die Potsdamerin.

Seit 20 Jahren ist Frank bei der Aids-Hilfe der Landeshauptstadt, hat in dieser Zeit unzähligen Menschen zugehört, Tipps gegeben oder Aktionen organisiert. Das neueste Projekt: Schulungen für Bedienstete von Brandenburger Gefängnissen. „Da fangen wir jetzt im September an in Wriezen.“ In der Kleinstadt im Oderbruch steht Brandenburgs einziges Gefängnis für jugendliche Gefangene. In den Schulungen werde es um Aufklärung über HIV und Hepatitis C gehen. „Mit diesen Schulungen wollen wir der Angst vor Infektionen entgegenwirken“, sagt Frank. Unter den Häftlingen können schließlich auch infizierte Menschen sein.

Für alle von HIV-Betroffenen wünscht sich die Sozialarbeiterin ein gutes gesellschaftliches Klima, sodass die Infizierten keine Angst vor Ausgrenzung haben müssen. Auch wenn es heute immer bessere Therapiemöglichkeiten gebe, komme es auch nach wie vor darauf an, möglichst schnell Gewissheit über eine eventuelle Infektion zu haben. Den entsprechenden Test kann man zum Beispiel bei der Potsdamer Aids-Hilfe machen lassen.

Die Mitarbeiter des Vereins, der vom Land Brandenburg, der Stadt Potsdam, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und durch Spenden finanziert wird, bieten zudem Hilfe für den Weg durch den Bürokratiedschungel an. „Die Aids-Hilfe hat mir persönlich in den zwölf Jahren, in denen ich Kontakt mit ihr habe, wirklich sehr geholfen“, sagt etwa ein Mittfünfziger. Oft ist es auch schon ein freundliches Wort, das helfen kann. Kontakte „mit anderen netten Menschen“ habe er hier geknüpft. Die Hilfsangebote des Vereins werden laut Sozialarbeiterin Frank von immer mehr Menschen angenommen. Müller-Preinesberger zeigte sich beim Frühstück denn auch mit der Arbeit des Vereins „sehr, sehr zufrieden“. Holger Catenhusen

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