Landeshauptstadt: Gegen die Schließung
Groß Glienicke verweist bei Diskussion auf Vertrag
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Groß Glienicke - Die angedrohte Schließung der Oberschule „Waldschule Groß Glienicke“ stößt in dem nördlichen Ortsteil auf Empörung. Wie Ortsbürgermeisterin Doris Maria Langenhoff (SPD) gestern gegenüber PNN sagte, würde dies gegen den Eingemeindungsvertrag verstoßen. In Paragraf 4 Absatz 2 sei der Erhalt der Schule festgeschrieben. Zudem sei von Schulbereichsleiter Dietmar Weiberlenn in der Maisitzung des Ortsbeirates versichert worden, die Waldschule könne neue Schüler aufnehmen, wenn es genügend Anmeldungen gebe.
In der vergangenen Woche wurde Doris Maria Langenhoff von der Fachbereichsleiterin Schule und Sport Heike Fischer darüber informiert, dass die Verwaltung die Oberschule schließen wolle. Das staatliche Schulamt Brandenburg hat im Vorjahr ebenso wie an fünf weiteren Einrichtungen in der Stadt keine neuen siebten Klassen zugelassen, da die Erst- und Zweitwünsche von Eltern und Schülern nicht ausreichten. Damals galt eine Zuweisung von Schülern aus anderen Teilen Potsdams nach Groß Glienicke als nicht vermittelbar.
Groß Glienickes Ortsbürgermeisterin bezeichnete den jetzigen Weg ebenfalls als unverantwortlich: Das Gerede über die Einrichtung würde weiteren Schaden zufügen und schon vor dem Anwahlverfahrens für ungleiche Chancen sorgen. Denn, so Doris Maria Langenhoff, wenn Eltern nicht wissen, was aus der Schule wird, wären sie verunsichert und würden sich gar nicht erst anmelden. Sie forderte in der Vorwoche die Verwaltung auf, sich an den Eingliederungsvertrag zu halten und die Schule offen zu lassen.
Die Schulverwaltung will in diesem Jahr eine Abstimmung der Stadtverordneten über die Schulentwicklung in der Stadt. In den Vorjahren, so Wolfgang Bogel-Meyhöfer vom staatlichen Schulamt in diversen Bildungsausschusssitzungen, seien die Stadtverordneten ihrer Verantwortung nicht nachgekommen und hatten alle Einrichtungen der Schule offen gelassen. Nun plant die Verwaltung – wie berichtet – in Zusammenarbeit mit Schulleitern und Stadtverordneten neue Vorschläge, welche Schulen nicht am nächsten Ü7-Verfahren teilnehmen sollen. Bis zu sechs Schulen stehen dabei zur Disposition, um den anderen Standorten Planungssicherheit zu gewährleisten.
Hintergrund sind die weiterhin sinkenden Schülerzahlen im Übergang zur Sekundarstufe I. Das absolute Schülerzahlental soll im Jahr 2007 mit unter 900 Siebtklässlern in der Landeshauptstadt durchschritten werden. Zum Vergleich: im Jahr 2003 wurden noch 1478 Schüler in siebte Klassen versetzt. jab
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