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Landeshauptstadt: Gegen Kita-Verlosung

Mitbewerber drohen mit Rechtsmitteln

Stand:

Bornstedter Feld – Die Trägersuche für den Kita-Neubau an der David-Gilly- Straße im Bornstedter Feld kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach PNN-Informationen wollen mindestens zwei unterlegene Mitbewerber rechtlich dagegen vorgehen, falls der Favorit des Jugendamtes, die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH (GFB), den Zuschlag erhält. Hintergrund sind Unstimmigkeiten beim Vergabeverfahren.

Im nicht-öffentlichen Teil der Stadtverordnetenversammlung sollte die Vergabe an die GFB – eine Gesellschaft der Stiftung Großes Waisenhaus – am Mittwoch vergangener Woche beschlossen werden, doch wegen der Querelen während der Sitzung (PNN berichteten) wurde der Punkt nicht behandelt. Nun soll der Hauptausschuss in der kommenden Woche über den Zuschlag entscheiden.

Zwei der nun unterlegenen Mitbewerber scheinen jedoch das Vergabeverfahren anzufechten. Dem Vernehmen nach gab es neben der GFB vier weitere Kita- Träger, die bei einer jugendamtsinternen Bewertung die gleiche Punktzahl wie die GFB erreicht hatten. Anschließend entschied die Verwaltung per Losverfahren über den favorisierten zukünftigen Träger, das Losglück fiel auf die GFB. Insgesamt hatten sich neun Gesellschaften um den Betrieb der Kita beworben. „Losverfahren sind gerade im Kinder- und Jugendbereich nicht nur unglücklich, sondern gar nicht üblich“; sagte Andreas Gerlach, Geschäftsführer des Landessportbunds Brandenburg, dessen gemeinnützige Gesellschaft Sportservice gGmbH sich auch für die Kita im Bornstedter Feld beworben hat. Wenn Losglück über einen Kitaträger entscheide, zeuge das nicht von der nötigen Verantwortung gegenüber Kindern und Eltern. Gerlach hofft: „Wenigstens die Stadtverordneten sollten entscheiden können, unter den fünf Trägern mit gleicher Punktzahl auszuwählen.“ Das sei zumindest gerechter und transparenter als ein Losverfahren.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Vergabe der Kita im Bornstedter Feld Schwierigkeiten macht. Bereits im November 2006 startete die Verwaltung ein erstes Vergabeverfahren, dass jedoch abgebrochen wurde, nachdem der Rechnungsprüfungsausschuss Verfahrensfehler bemängelt hatte. So wurde dem Landessportbund, dessen Gesellschaft sich schon damals für die Kita an der David- Gilly-Straße beworben hatte, vorgeworfen, er sei im Vergleich mit anderen Mitbewerbern zu teuer gewesen. „Wir hatten aber in unserer damaligen Bewerbung gar keine Zahlen angegeben“, sagte Robert Busch, Geschäftsführer der Sportservice gGmbH. Der Kita-Neubau im Bornstedter Feld gilt als bezugsfertig und soll künftig bis zu 90 Kindern Platz bieten. Die Einrichtung wird dringend gebraucht. Insbesondere im zuzugsstarken Nordteil herrscht Notstand bei Kita-Plätzen. Kay Grimmer

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