Landeshauptstadt: Gegen „Maut-Flüchtlinge“
Tack fordert „intelligentes Verkehrskonzept“ für Potsdam und kann sich Nachtfahrverbot vorstellen
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Tack fordert „intelligentes Verkehrskonzept“ für Potsdam und kann sich Nachtfahrverbot vorstellen Nachtfahrverbote für Lkws und generelle Lastbegrenzungen in der Zeppelinstraße (B1) kann sich die Landtagsabgeordnete Anita Tack (PDS) vorstellen. In der aktuellen Diskussion um neue Feinstaubrichtwerte und „Maut-Flüchtlinge“ auf Straßen in Potsdam sagte sie gestern, solche Möglichkeiten des Eingriffs in den Straßenverkehr lägen im Entscheidungsspielraum des Brandenburger Verkehrsministers Frank Szymanski. Zudem wünschte Tack sich in Potsdam mehr Architektur für junge Leute und moderne Stadtstrukturen. Dies sei besser als die Wiederherstellung barocker Bauten. Als Begründung sagte sie, es gebe in der heutigen Zeit andere Verkehrsströme und andere Umwelteinflüsse als zu jenen Zeiten, als noch Pferdefuhrwerke auf den Straßen unterwegs waren. Inzwischen sei es an der Zeit, „intelligente Verkehrslösungen“ gegen Straßenlärm, Feinstaub und Staus zu erarbeiten. Die gegründete Arbeitsgruppe zur Netzverknüpfung zwischen der B 1 Brandenburg - Potsdam und der B 2 Michendorf - Potsdam – sie soll sich um Lösungen des Durchgangsverkehrs in der Landeshauptstadt kümmern – hat Tacks Meinung nach bisher nichts produziert „außer internen Streit“. Sie forderte Brandenburgs Verkehrsminister Frank Szymanski auf, die Diskussion um Verkehrslösungen für die Stadt Potsdam und das Umland zu moderieren und zu unterstützen. Die so genannte Havelspange, geplant neben dem Bahndamm über den Templiner See, steht auf der Prioritätenliste des Bundes, doch ist laut Tack die Weiterführung der Strecke sowie deren Finanzierung bis dato ungeklärt. Sie räumte jedoch ein, dass sich der damals prognostizierte Durchgangsverkehr von sechs Prozent aller Fahrten zwischen der B 1 zur B 2 inzwischen erhöht hat. Mit Blick auf den geplanten Landtagsneubau auf dem Grundriss des Stadtschlosses am Alten Markt müssten für diesen Bereich neue Wege gefunden werden, den innerstädtischen Verkehr zu beruhigen. Tack will in der bevor stehenden Landtagsabstimmung gegen den Neubau in der Potsdamer Mitte stimmen, da unter anderem die Folgekosten derzeit noch nicht abgeschätzt werden können. Zwar geht sie von einem insgesamt positiven Votum der Abgeordneten aus, doch allein die Straßenbahnverlegung koste etwa elf Millionen Euro. Auch habe die Landesregierung der Stadt inzwischen deutlich gemacht, dass es weit weniger Fördermittel für die neuen Straßenführungen geben könnte, als bisher in der Stadt veranschlagt. Sollte der Landtag am Alten Markt wie geplant gebaut werden, würde die Friedrich-Ebert-Straße zwischen Breite Straße und Am Kanal für den Autoverkehr abgeschnitten. Der müsste sich nach derzeitigen Planungen aus der Breiten Straße über die Dortu- und Yorkstraße in die Straße Am Kanal und die Berliner Straße schlängeln. jab
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