
© A. Klaer
Verkehr in Potsdam: Gegen Schleichwege, für neue Ampeln
Mit diversen Vorstößen wollen Fraktionen im Stadtparlament einige Verkehrsprobleme der Stadt Potsdam lösen. Ein Überblick.
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Potsdam - Mehr Ampeln, bessere Gehwege, der Kampf gegen Schleichwege für Autofahrer: Zur Lösung von Verkehrsproblemen in Potsdam haben diverse Fraktionen im Stadtparlament gleich mehrere Initiativen gestartet. Die PNN geben einen Überblick über die Vorstöße, die am Mittwoch erstmals beraten werden.
INNENSTADT
Für die alternative Fraktion Die Andere ist es eine Frage, ob Autofahrer bevorzugt werden müssen: Die Fraktion will, dass die Fußgänger- und Radfahrerampel an der Breiten Straße in Höhe Filmmuseum von einer Bedarfs- auf eine regelmäßige Schaltung umgestellt wird. Zudem soll der Übergang breiter werden. Täglich benutzen Tausende Menschen die Ampelkreuzung, sie würden mit der bisherigen Regelung gegenüber dem Autoverkehr benachteiligt, so die Fraktion. Ebenso fordert die Fraktion, schnellstmöglich für eine Reparatur des nördlichen Gehwegs in der Hegelallee zu sorgen. „Dabei sind die Mosaikpflaster durch Gehwegplatten zu ersetzen“, so die Fraktion. Der Gehweg sei speziell für Senioren eines dort befindlichen Pflegeheims nicht mehr passierbar, wenn sie auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen seien. Beide Forderungen soll die Stadtverwaltung bis Mai prüfen, so Die Andere. Zuletzt hatte die Bauverwaltung auf Initiative der CDU/ANW bereits Maßnahmen für den Mittel-Radweg auf der anderen Seite der Hegelallee in Aussicht gestellt.
Indes gehen die Fraktionen von SPD und CDU/ANW gegen Schleichwege für staugeplagte Autofahrer in der Innenstadt vor. Für die vielfach genutzten Umfahrungsstrecken in der Bertha-vonSuttner- und der Gutenbergstraße soll die Verkehrsverwaltung nun prüfen, wie sich etwa durch eine Unterbrechung der Strecken eine Verkehrsberuhigung erreichen lässt. Ebenso soll geprüft werden, wie sich Stau auf den Hauptstrecken der Innenstadt besser vermeiden lässt, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.
BORNSTEDTER FELD
Einen weiteren Schleichweg nimmt die Fraktion Die Andere in den Blick. Sie will die Johannes-Lepsius-Straße nördlich der Pappelallee für den Durchgangsverkehr sperren, teilweise in eine Spielstraße umwandeln und mehr Anwohnerparkplätze bereitstellen. Das alles soll das Verkehrsamt bis Mai prüfen. Die kleine Straße würde zur Umfahrung der Bundesstraße 2 und als kostenlose Parkfläche genutzt, so Die Andere.
ZENTRUM OST
Die Linke unternimmt einen neuen Anlauf für eine Wiederherstellung der Abfahrt von der Nutheschnellstraße auf den Humboldtring. Die Mittel für die Maßnahme, es geht um 800 000 Euro, solle die Stadt einplanen. Die Bauverwaltung hat das Ansinnen schon mehrfach abgeschmettert. Mit der Schließung des Anschlusses hätte sich die Verkehrslage in dem Viertel deutlich verschlechtert, hatten hingegen Anwohner und Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erklärt – vor allem, weil der Verkehr nun vor allem durch die schmalere Lotte-Pulewka-Straße rollt. Allerdings ist der Vorstoß bei den Linken nicht unumstritten, gerade im Auto-skeptischeren Teil des Kreisverbands gibt es nach PNN-Informationen auch kritische Stimmen.
FAHRLAND
Ein Konzept, wie die Gehwege im alten Ortskern Fahrlands schnell saniert werden können, fordert wiederum die Fraktion Die Andere. Speziell die Gehwege in der Priester-, Ketziner- und Döberitzer Straße seien in einem „denkbar schlechten Zustand“.
GOLM
Solche Prüfvorstöße zu Verkehrsfragen werden im Stadtparlament vielfach beschlossen – was dann herauskommt, ist die andere Frage. So hatten die Stadtverordneten im Dezember auf Antrag von Bürgerbündnis/FDP eine Untersuchung beschlossen, ob das Aufstellen von Park- oder Halteverbotsschildern im Bereich der Straße In der Feldmark möglich ist – für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr. Doch das lehnt die Verkehrsverwaltung ab, wie sie nun den Stadtverordneten mitteilte. Bei Verkehrsbeobachtungen vor Ort habe sich gezeigt, dass keinerlei Gefährdungen oder signifikante Störungen des fließenden Verkehrs bestünden. „Sofern dies der Fall gewesen wäre, hätte die Verkehrsbehörde bereits mit geeigneten Maßnahmen eingegriffen“, teilte das Amt den Stadtverordneten auch mit.
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