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Landeshauptstadt: Geheilte Kunst
St.-Peter-und-Paul-Kirche wieder geöffnet
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Innenstadt - Nach knapp drei Monaten wird die katholische St.-Peter-und-Paul-Kirche am Bassinplatz am 28. März wie geplant wieder geöffnet. Das teilte Probst Klaus-Günter Müller am Montag mit. Der Grund für die Schließung: Für 450 000 Euro wurde eine Warmluftheizung eingebaut – die Hälfte der Summe übernahm das Erzbistum Berlin, die andere Hälfte die Potsdamer Gemeinde mithilfe einer Erbschaft. Bisher hatte es in der Kirche keine Heizung gegeben, Innentemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt waren keine Seltenheit.
Außerdem wurde das große Ölgemälde von Louis Douzette „Jerusalem“, auf dem man vorher kaum noch etwas erkennen konnte, restauriert. Überlieferungen zufolge war das Bild ein Geschenk des preußischen Kaiserhauses an die Borrmäerinnen des St.-Josefs-Krankenhauses Potsdam – überreicht um 1888 als Dank für die Pflege von Kaiser Friedrich III. Die Größe des Gemäldes, die einmalig im Schaffen Douzettes ist, spricht dafür, dass es ein Auftragswerk der Hohenzollern war. Zu sehen ist eine romantische Landschaft ohne topografische Genauigkeit, dafür mit der für Douzette typischen Lichtinszenierung. Das Gemälde war schon einmal restauriert worden, nachdem es größere Risse erlitten hatte. Die ließen auf eine bewusste Beschädingung schließen, die aus der Zeit der Besetzung des St.-Josefs-Krankenhauses durch Soldatenräte im Jahr 1918 stammen könnte. Das würde auch die Schäden im Bereich der Stadt Jerusalem erklären. Bei der nun abgeschlossenen Restaurierung galt es, das Bild konservatorisch zu erhalten und die künstlerische Handschrift Douzettes wieder erlebbar zu machen. PNN
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