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Sabine Schicketanz.

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ATLAS: Gelassen

Es ist längst an der Zeit, den Potsdamern ein Kompliment zu machen. Wer sonst würde so gelassen bleiben angesichts der Prominenz, die in Brandenburgs betörend schöner Landeshauptstadt auf (fast) allen Pfaden wandelt?

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Es ist längst an der Zeit, den Potsdamern ein Kompliment zu machen. Wer sonst würde so gelassen bleiben angesichts der Prominenz, die in Brandenburgs betörend schöner Landeshauptstadt auf (fast) allen Pfaden wandelt? Die Potsdamer, die nehmen ihre Alltagsbegegnungen mit Jauch, Joop, Plattner und anderen Berühmtheiten mit einer ganz speziellen Stoffeligkeit. Nicht etwa, dass man den bekannten Nachbarn nicht mit neugierigen Blicken auf die Nerven fallen will – nein, diese Blöße, jemanden anzustarren, die will sich der Potsdamer einfach nicht geben. Eher spröde gehen die Bürger mit dem Glanz und Glamour um, der unweigerlich in ihre schöne Stadt Einzug hält – und doch sind viele, ja wohl die meisten, auch stolz darauf, dass so viel bundesdeutsche Prominenz nun ausgerechnet hier lebt. Doch man lässt sich in Frieden, lässt den Berühmtheiten ihre Ruh’ – und genießt im Stillen. Jener hat den Fernsehmoderator mal beim Einkaufen getroffen, der andere die Schauspielerin beim Italiener oder den Künstler auf dem Spielplatz. Davon, dass man sich öffentlich mit solchen Begegnungen geschmückt hätte, Knips-Bilder verbreitet würden, ist in all den Jahren nichts bekannt geworden. Das ist schön. Potsdam – eben eine Stadt für alle. Herzlich willkommen!

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