Links und rechts der Langen Brücke: Gelassen bleiben
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz sieht die Linkspartei.PDS im Potsdamer Bundestagswahlkampf zunächst im Vorteil – bis es an die Konzepte geht Leere herrschte links der Sozialdemokraten in Potsdam bisher noch nie – damit hat der Vize-Chef der Potsdamer SPD Mike Schubert recht.
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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz sieht die Linkspartei.PDS im Potsdamer Bundestagswahlkampf zunächst im Vorteil – bis es an die Konzepte geht Leere herrschte links der Sozialdemokraten in Potsdam bisher noch nie – damit hat der Vize-Chef der Potsdamer SPD Mike Schubert recht. Anzunehmen, dass deshalb im bevorstehenden Bundestagswahlkampf alles fast so sein wird wie immer, wäre allerdings ein Trugschluss. Denn das auf Bundesebene geschlossene Linksbündnis aus PDS und WASG verschafft auch der Potsdamer Linkspartei.PDS einen Vorteil – selbst wenn hier die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit nicht offiziell mit im Boot ist: Der Zusammenschluss verschafft den PDS-Wählern der Stadt Motivation, ihr Kreuzchen bei der Linkspartei zu machen. Schließlich rechnet selbst CDU-Chef Wieland Niekisch damit, dass die Fünf-Prozent-Hürde für PDS/WASG keine Hürde mehr sein wird. Der Einzug in den Bundestag scheint sicher, damit wird die Bereitschaft der Wähler steigen, der Linkspartei.PDS noch mehr Stimmen zu verschaffen. Dagegen können SPD, CDU, FDP und Bündnis 90/Grüne allein mit Konzepten ankämpfen. Doch hier erscheint die Lage bisher eher unübersichtlich. Nicht umsonst betont SPD-Mann Schubert, es werde nun darum gehen, die „programmatischen Unterschiede zu den Mitbewerbern“ deutlich zu machen. Die Sozialdemokraten werden dabei wohl auf das Angst-Szenario setzen: Deutschland muss reformiert werden, aber wenn die CDU dies übernimmt, werden die Reformen noch härter. Die Christdemokraten setzen ihre nach eigener Ansicht besseren Fähigkeiten, die Wirtschaft anzukurbeln, dagegen. Und auf jeder Agenda wird sich höchstwahrscheinlich die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit an erster Stelle finden. Die demonstrative Gelassenheit der Potsdamer SPD und CDU im Umgang mit dem Linksbündnis ist sicherlich ein probates Mittel – doch teilweise ist sie nur zur Schau gestellt. Die Parteistrategen wissen um die Vorteile für die Linkspartei.PDS. Daher liegt Kreischef Pete Heuer richtig, wenn er seine Partei auf einen Wahlkampf nach dem Motto Linksbündnis gegen alle – oder alle gegen das Linksbündnis – einstellt. Das größte Problem aus Sicht der Linkspartei dabei: Ihre Konzepte zu vermitteln – bevor die Gegner zu oft behaupten, es gebe keine.
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