Landeshauptstadt: Gesündere Kinder
AOK lud zu Info-Veranstaltung in den Volkspark
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Mehr Bewegung durch Spaß, erst die Freude bringt den Erfolg beim Abnehmen – darin sind sich an diesem Abend die drei Diskutanten im Zirkuszelt des Volksparks einig. Unter dem Motto „Bewegung fördert Entwicklung“ diskutieren Frank Bittmann von der Uni Potsdam, Kanuclub-Leiter Jürgen Eschert und Brandenburgs AOK-Chef Frank Michalak über eine bessere Erziehung von Kindern. „Sport fördert eindeutig die Entwicklung des Gehirns, besonders in den ersten zehn Jahren, wenn das Kind wächst“, sagt Bittmann und appelliert an Eltern, in diesem Bereich als Vorbild zu agieren.
Es sind solche für Familien interessante Themen, zu denen die AOK an diesem Mittwoch zu einem Abend unter der Überschrift „Gesunde Kinder, gesunde Zukunft“ rund 150 Eltern, Lehrer, Erzieher und Jugendliche eingeladen hatte.
Denn Probleme gibt es. Potsdams aktuelle Schuleingangsuntersuchung von 2006 liefert dafür Belege. Damals wurden laut Stadtverwaltung 1359 Kinder untersucht. Davon waren 2,3 Prozent der Mädchen und 2,7 Prozent der Jungen adipös, hatten also starkes Übergewicht. Die Untersuchung muss kurz vor Beginn der Schulzeit gemacht werden und findet im Alter von etwa sechs Jahren statt.
Allerdings liegt Potsdam beim Thema Fettleibigkeit etwa im bundesweiten Schnitt: Nach einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts aus dem vergangenen Jahr leiden bundesweit 3,3 Prozent der Mädchen und 2,5 Prozent der Jungen zwischen 3 und 6 Jahren unter Adipositas.
Um Eltern bei solchen Problemen zu helfen, hat die AOK-Krankenkasse nun eine Broschüre herausgebracht, die auf einer Studie der Universität Bielefeld und der Gesellschaft für angewandte Sozialforschung beruht. Auch sie wurde am Mittwoch verteilt. Unter dem Titel „Familienalltag leicht gemacht“ werden darin Tipps für bessere Ernährung und gesünderes Leben gegeben. Dazu hatten Forscher einzelne Familien – auch aus Potsdam – eine Woche lang begleitet, Interviews geführt und daraus schließlich Handlungsstrategien formuliert. So wird in dem Heft eine Familie R. aus Potsdam als positives Beispiel zitiert: „Sehr wichtig sind uns die regelmäßigen, circa 15-minütigen Pausen mit möglichst nur einem Kind.“ Diese Zuwendung fördere die Gesundheit von Kindern – und verhindere allzu dramatisch Konflikte in der Pubertät. Henri Kramer
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