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Landeshauptstadt: Glienicker Wasserfragen

Verwaltung unter Druck / Gefahr für Grundwasser?

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Gross Glienicke - Weil das momentane Einleiten von Regenwasser in den Groß Glienicker See „nicht genehmigt“ sei, erhöht das Land Brandenburg den Druck auf die Stadtverwaltung. Wegen des offenbar nicht genügend sauber abfließenden Niederschlags habe sich die Oberste Wasserbehörde des Landes an die Untere Wasserbehörde des Stadt gewandt und eine „zeitnahe Lösung angemahnt“, heißt es in einem Schreiben des zuständigen Landesumweltministeriums, das den PNN vorliegt. Darin empfiehlt das Ministerium der Verwaltung zusätzlich einen Antrag zu stellen, um vom Land neu aufgelegte Fördergelder für einen sauberen Groß Glienicker See zu erhalten.

Hintergrund für das Schreiben ist, dass die Verwaltung bei der Erstellung eines Straßenentwässerungskonzepts für Groß Glienicke offenbar fachliche Fehler beging und nun auf Weisung des Brandenburgischen Landesumweltamts (LUA) nacharbeiten muss. Das Konzept war im vergangenen November vom Ortsbeirat Groß Glienicke beschlossen worden; das LUA nannte es dagegen „ökologisch kaum vertretbar“. Die Experten hatten bemängelt, dass mit dem Stadt-Konzept solche Schadstoffe wie Schwermetalle oder Keime in den See eingeleitet würden. Schon jetzt sei das Gewässer durch Niederschläge und verbundene „Nährstoffeinträge“ gefährdet, heißt es. Laut Beschluss der Stadtverordneten hat die Verwaltung noch eine Woche Zeit, ein neues Konzept vorzulegen.

In dem Konflikt mit der Verwaltung hatte sich vor allem Ortsbeiratsmitglied Andreas Menzel von den Grünen engagiert und Anfragen an brandenburgische Umweltbehörden gerichtet. Eine ähnliche Taktik verfolgt er offenbar bei einem weiteren Wasserkonflikt: Jüngst schickte Menzel wegen der offenbar nicht funktionsfähigen Versickerungsanlage im „Friedrich Günther Park“ an der Seepromenade einen noch nicht beantworteten Brief an das Umweltministerium. In diesem Fall wirft Menzel der Verwaltung einen „Verstoß gegen das Wasserhaushaltsgesetz“ vor und befürchtet eine „erhebliche Gefährdung“ des Grundwassers. In den Park soll seit 2007 Wasser angrenzender betonierter Straßen eingeleitet werden – jedoch hatte sich darin regelmäßig ein Schmutzwassersee gebildet, weil der Regen nicht richtig versickerte.HK

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