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Links und rechts der Langen Brücke: Goldenes Image

Peer Straube über den Wert großer Filmstars für Potsdam

Von Peer Straube

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Vielleicht hat er ja zu viel zu tun. Schließlich muss Gérard Depardieu sein Geld in Sicherheit bringen. Ob nun in Belgien oder in Russland – egal. Für Babelsberg bricht allem Anschein nach ein goldenes Jahr an, auch wenn Frankreichs schwergewichtiger Superstar seine Rolle in „Die Schöne und das Biest“ überraschend abgegeben hat. In den Babelsberger Studios gehen, wenn nichts mehr schiefgeht, in den nächsten Monaten genug Stars ein und aus: Michael Douglas, Cate Blanchett, Daniel Craig – und natürlich George Clooney.

Allein diese Namen sollten die Kritiker der Subventionierung der Filmwirtschaft verstummen lassen. Man muss sich nicht in die Tasche lügen – ohne die Gelder, etwa des Medienboards Berlin-Brandenburg, oder die Mittel aus dem Deutschen Filmförderfonds wären viele Großproduktionen aus Hollywood statt in Babelsberg in Budapest, Prag oder London entstanden. Dabei wirft jeder geförderte Euro ein Mehrfaches ab – weil viele Millionen von den Filmteams in der Region wieder ausgegeben werden. Davon profitieren nicht nur die Studios, sondern auch Potsdam. Doch die Landeshauptstadt hat noch viel mehr davon als nur Geld. Wenn Megastars wie Clooney hier einen Film drehen, ist der, zudem noch kostenlose, Marketingeffekt für Potsdam kaum zu überschätzen – auch weil sich die Berichte darüber weltweiter Aufmerksamkeit erfreuen. Als die PNN etwa über George Clooneys Streifzug durch das Unigebäude am Griebnitzsee berichteten, wurde allein dieser Artikel fast 1000-mal über das soziale Netzwerk Facebook weiterempfohlen.

Das Renommée für Potsdam ist schon deswegen unbezahlbar, weil es bei einer Zielgruppe entsteht, die sich nicht unbedingt mit der klassischen Besucherklientel von Sanssouci deckt. Echte Filmfreaks sind eine mitunter sonderbare Spezies. Manche reisen um die halbe Welt, um die Drehorte ihrer Lieblingsfilme zu besichtigen. Erinnert sei nur an den Neuseeland-Hype nach der „Herr der Ringe“-Trilogie. Hoffen wir also auf das goldene Jahr für die Studios. Denn das wäre auch für Potsdam Gold wert.

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