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Volle Konzentration. Bei den zweiten „Potsdam Open“ waren 79 Teilnehmer dabei. Im nächsten Jahr wollen die Organisatoren die 100er-Marke knacken.

©  Matthias Schütt

Billard in Potsdam: Große Bühne für Laien

An keinem anderen Billard-Freizeitturnier in Deutschland nehmen mehr Spieler teil als an den „Potsdam Open“. Ausrichter Motor Babelsberg möchte mit der Veranstaltung das Billardspielen in Potsdam fördern.

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Setzt ein Billardspieler zum Stoß an, blendet er alles rund um den grünen Filztisch aus. Nur noch die eine farbige Kugel hat er dann im Blick, um sie geschickt mit Hilfe seines Queues und der weißen Kugel in eine der Seitentaschen zu befördern. Konzentrieren, zielen, stoßen und gegebenenfalls jubeln, wenn die Kugel versenkt wurde. So lautet die Devise. Nach diesem Motto traten am vergangenen Wochenende 79 Billardspieler bei den zweiten „Potsdam Open“ an. Ausgerichtet wurde das größte deutsche Billardturnier für Laien, Hobby- und Freizeitspieler vom SV Motor Babelsberg aus der Landeshauptstadt Brandenburgs. „Wir sind mit dem Ablauf sehr zufrieden und auch die Organisation lief besser als im Vorjahr“, resümierte Organisator Mike Birkholz vom SV Motor Babelsberg, der in einem vierköpfigen Team das gesamte Billard-Event vorbereitet hatte.

Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland spielt Billard – Sei dabei!“ wurden die „Potsdam Open“ datiert und standen unter der Schirmherrschaft des brandenburgischen Sportministers Günter Baaske (SPD). Waren bei der Premiere im vergangenen Jahr 64 Sportler dabei, starteten 2016 bereits 79 Teilnehmer. „Unser Ziel für das kommende Jahr ist es, die 100er-Marke an Teilnehmern zu knacken“, sagte Mike Birkholz. Potsdam soll 2017 also noch mehr Anziehungskraft als Billard-Mekka erzeugen.

Deutschlands größtes Turnier dieser Art hat dennoch regionalen Charakter

Mit der Vorrunde startete das diesjährige Turnier am Freitagabend. Gespielt wurde 8-Ball, nach den Regeln der Billard Dachorganisation Deutsche Billard Union (DBU). Und gab es doch noch Fragen von den Billardspielern, so standen vor Ort regelkundige Schiedsrichter von Motor Babelsberg parat. „Es war ein gut organisiertes Turnier und ich als Freizeitspielerin hatte viel Spaß“, berichtete die 48 Jahre alte Corinna Raab, die einst über den Hochschulsport Potsdam an den Billardtisch kam. Zwar sind die „Potsdam Open“, die dieses Jahr in der Babelsberger Motor-Halle und der neu eröffneten BAB-Sportsbar am Hauptbahnhof ausgetragen wurden, das größte Turnier dieser Art in der Bundesrepublik, doch haben sie einen regionalen Charakter. Teilnehmen durften nur Personen aus Postleitzahlgebieten, die mit der 10 bis 16 anfangen. „Wir wollen ja mit der Veranstaltung vor allem das Billardspiel in Potsdam stärken“, erklärte Philipp Rietze von Motor Babelsberg.

Welche Kunst dieser Sport sein kann, durften die Teilnehmer am Samstag bei einer „Players Night“ bestaunen. Dort zeigte der Trickstoß-Weltmeister Ralph G. Eckert aus Berlin seine Fertigkeiten. Zudem trat er in einem Showmatch gegen den deutschen Meister und Bundesliga-Spieler vom SV Motor Babelsberg Sascha-Andrej Tege an. „Damit haben wir die Messlatte für die nächste Veranstaltung sehr hoch gelegt. Aber wir haben ja noch etwas Zeit, um uns was für das nächste Jahr zu überlegen“, sagte Organisator Mike Birkholz.

Sieger von 2016 darf seinen Titel im nächsten Jahr nicht verteidigen

Am Tag nach der Party trafen sich die Spieler dann wieder an den Billardtischen, um den Sieger der „Potsdam Open 2016“ zu ermitteln. Den Titel sicherte sich Derek O'Rourke, der das Finale mit 3:0 gegen Tobias Strauß gewann. „Da haben auch am Ende neben den zahlreichen Zuschauern die Emotionen mit reingespielt“, kommentierte Mike Birkholz den Showdown. Derek O'Rourke, der 2015 mit Platz vier Vorlieb hatte nehmen müssen, habe die stärkeren Nerven bewiesen. Verteidigen wird er seinen Titel allerdings im kommenden Jahr nicht, da die drei Erstplatzierten nicht starten dürfen. „Damit wollen wir den anderen Spielern auch die Chance geben, das Turnier einmal zu gewinnen“, sagte Philipp Rietze.

Die diesjährigen „Potsdam Open“ sind Geschichte, aber die nächsten Potsdamer Billard-Highlights stehen bereits bevor. Die „Lady’s Rock’n’Pool Tour“ – eine deutschlandweite Initiative zur Förderung des Billardsports – gastiert am 27. Mai in der BAB-Sportsbar und am 21. Oktober in der Motor-Halle. Und zudem beginnt ab dem 23. September die vierte Stadtmeisterschaft. Billardspielen ist in Potsdam also weit mehr als eine Beschäftigung für Kneipen-Gäste. Es hat sich hier eine durchaus lebendige und organisierte Szene dieser Sportart gebildet.

Matthias Schütt

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