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Landeshauptstadt: Grüne Front gegen Genkartoffeln

Auch BUND lehnt Freisetzung in Golm ab / Arbeitsgruppe geplant

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Auch BUND lehnt Freisetzung in Golm ab / Arbeitsgruppe geplant Nach Greenpeace hat nun auch der Landesverband Brandenburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) die geplanten Freisetzungsversuche genveränderter Kartoffeln des Max-Planck-Instituts (MPI) in Golm abgelehnt. Über die Erstzulassung dieses für vier Jahre geplanten Freilandversuches entscheidet das Robert-Koch-Institut am 9. Februar. In einer Pressemitteilung erklärte der BUND, dass die Versuche vorsähen, bei den genveränderten Kartoffelpflanzen durch den Einbau einer Gen-Sequenz des Hornklees die Sauerstoffversorgung zu verbessern und somit den Stärkegehalt der Knollen zu erhöhen. Der BUND weist darauf hin, dass die Gefahr einer „Auskreuzung“ zwischen nicht gentechnisch veränderten Kartoffeln und den präparierten Pflanzen bestehe. Tiere, die sich von den genveränderten Kartoffeln ernähren, könnten geschädigt werden. Laut Birgit Peuker vom BUND, bestehe auch die Gefahr einer Übertragung der veränderten Gene auf Mikroorganismen in der Erde, die „Mikrobodenflora“ könne empfindlich gestört werden. „Langzeitstudien bei diesen Versuchen gibt es nicht“, betonte Peuker. Der BUND erklärte zudem, dass das MPI eine enge Zusammenarbeit mit dem Konzern Bayer AG pflege und die Freisetzung vorrangig „privaten“ Interessen und nicht der Grundlagenforschung diene. Das MPI hat zu den ähnlich gelagerten Vorwürfen von Greenpeace Potsdam bereits Stellung genommen. Eine Übertragung der veränderten Gene sei nicht möglich, da es für die Kartoffelpflanzen keine wild wachsenden Kreuzungspartner gebe. Auch eine Zusammenarbeit mit „Bayer“ dementierte das Institut (PNN vom Mittwoch). Der BUND plant für nächsten Mittwoch eine Arbeitsgruppe in Potsdam zu dem Thema genveränderter Lebensmittelanbau zu gründen. „Wir wollen damit ein breites gesellschaftliches Bündnis gründen und dazu aufrufen, sich auf informeller und aktiver Ebene zu engagieren“, erklärte Peuker. Neben der BUND-Jugend seien auch Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen angesprochen worden, jedoch bisher mit schwacher Resonanz. lad

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