
© Jan Kuppert
Von Luisa Müller und Henner Mallwitz: Gut gerüstet
Der 1. FFC Turbine Potsdam startet am Sonntag in die Bundesligasaison
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Die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam starten morgen mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV in die Bundesligasaison. Die Vorbereitung war sehr kurz: In nur 20 Trainingstagen absolvierten die Turbinen 50 Einheiten und fünf Testspiele. Mit Schwimmen, Bogenschießen und Kanufahren wurde das intensive Fußballtraining in Potsdam aufgelockert. Im abschließenden Trainingslager im österreichischen Haus im Ennstal standen dann allerdings auch Wandern und Klettern im Hochseilgarten auf dem Programm. „Österreich war gut für den Tapetenwechsel“, sagt Mannschaftkapitän Jennifer Zietz. „Jetzt sind wir alle heiß auf die Saison.“
Für Bernd Schröder eine zu kurze Vorbereitung, bei der zudem wegen der Weltmeisterschaft die U 20-Nationalspielerinnen fehlten. „Somit konnten wir keine geschlossenen Übungsspiele absolvieren“, bedauert der Coach. „Somit wissen wir auch noch nicht richtig, wo wir stehen. Wir werden das erste Spiel also auf uns zukommen lassen und dann weitersehen.“
Nach dem klaren 6:0-Sieg der Potsdamerinnen im letzten Aufeinandertreffen mit dem Team aus der Hansestadt geht der amtierende Deutsche Meister am Sonntag gegen den HSV als klarer Favorit ins Spiel. „Wir sind in den vergangenen Jahren zumeist schlecht in die Bundesligasaison gestartet“, sagt Cheftrainer Bernd Schröder. „Ich hoffe nun, dass wir diesmal zu Hause nicht wieder mit einer Niederlage oder einem Unentschieden beginnen. Auf alle Fälle sind wir gut gerüstet.“ Tabea Kemme, Bianca Schmidt und Nadine Keßler fallen allerdings voraussichtlich für den Saisonstart verletzungsbedingt aus.
Mit Kim Kulig haben die Fußballerinnen aus Hamburg eine starke Mittelfeldspielerin in der Mannschaft, die im vergangenen Sommer, ebenso wie sechs Turbine Spielerinnen U 20–Weltmeisterin geworden ist. „Natürlich nimmt man den Schwung einer WM mit in den Verein“, sagt Desirée Schumann, die als Torfrau zum Weltmeisterteam gehörte.
Mit dem Spiel gegen den HSV geht für die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam eine besondere Saison los: Sie wollen als amtierender Deutscher Meister und Champions League-Winner in der bevorstehenden Saison die beiden Titel verteidigen. Auch im DFB-Pokal soll es weit gehen. „Obwohl das DFB-Pokalfinale nicht mehr in Berlin – quasi unserem Wohnzimmer – ausgetragen wird, hat es natürlich seinen Reiz“, erklärt Bernd Schröder. „Vor allem steht aber das Ziel, unsere beiden Titel zu verteidigen.“
Im Sommer kommenden Jahres steht dann die Frauenfußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land an. Dafür wollen sich auch die Potsdamer Turbine-Spielerinnen besonders der Bundestrainerin Silvia Neid empfehlen. „Da auch die erfahrenen Spielerinnen wie Birgit Prinz und Ariane Hingst die Heim-WM noch einmal mitspielen wollen, wird es ein Gerangel um die Plätze geben“, meint der Turbine-Trainer. „Ich hoffe aber, dass meine Mädels auch dabei sind.“
Ob er dann noch Trainer ist? „Es gibt da einen französischen Trainer, der war 41 Jahre lang in einem Verein tätig. Den Rekord würde ich gerne brechen“, sagt der 68-Jährige, der seit 1971 ununterbrochen Fußball-Lehrer bei Turbine Potsdam ist, scherzhaft.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
Luisa Müller, Henner Mallwitz
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