Landeshauptstadt: Gut in Form
Die besten Tischler-Gesellenstücke des Jahrgangs werden in den Bahnhofspassagen gezeigt
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Dass Brandenburg alles andere als ein innovationsarmes Land ist, hat es in den letzten Jahren schon oft bewiesen. In der Ausstellung „Die Gute Form 2010“ kann sich jeder vom 6. bis 11. September in den Bahnhofspassagen Potsdam davon überzeugen, dass dies auch für die Tischlerei gilt: Im gestern eröffneten 14. Landeswettbewerb des Landesinnungsverbandes des Tischlerhandwerks stellen 20 junge Männer und Frauen, die vor kurzem erfolgreich ihre Gesellenprüfung abgelegt haben, in den Bahnhofspassagen Potsdam ihre innovativen Gesellenstücke aus. „War die Ausstellung früher dazu gedacht, schlicht dem Endverbraucher die Möbel zu zeigen, hat sich das Ganze heute eher zu einer Imagewerbung für das Tischlerhandwerk entwickelt“, sagte Matthias John, Innungsobermeister in Potsdam. Tischler sei ein Beruf mit Zukunft, der dich zudem dadurch auszeichnet, dass man den Arbeiten eine eigene Handschrift verleihen könne.
Schirmherr des Wettbewerbs ist dieses Jahr Landtagspräsident Gunter Fritsch, der bei der gestrigen Eröffnung der Ausstellung allerdings nicht anwesend sein konnte. Stattdessen lobte Bürgermeister Burkhard Exner die 17 Junggesellen und drei Junggesellinnen für ihre Arbeit: „Alle hier versammelten Arbeiten hatten ein Ziel: Dem Gesellenstück eine gute Form zu verleihen.“ Rund 100 Stunden Arbeitszeit stecken in jedem der 20 Stücke: Planung, Auswahl des Materials, Zusammenbau usw. Es überwogen sachliche und gerade Formen, besonders beliebt waren dunkle Hölzer. Alle Gesellenstücke zeichneten sich durch eine moderne und stilvolle Ästhetik aus, die gelegentlich von verspielten Extravaganzen durchbrochen wurden: Etwa Anja Winkelmanns Hängeschrank mit seiner stark gewölbten Tür oder die bläulich von innen beleuchteten Fächer im Sideboard von Richard John. Alle Möbel schienen zudem nach Multifunktionalität gestaltet worden zu sein: Kommoden mit Sitzpolstern waren ebenso vertreten wie Tischmöbel wie etwa der Couchtisch von Patrick Angrick mit etlichen Schubfächern und Ablagen.
Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn: „Die hier ausgestellten Gesellenstücke sind die besten des Jahrgangs 2010“, resümierte Exner. Sie stellen die Auswahl aus etwa 280 Arbeiten dar. „Das sind viel mehr als noch letztes Jahr“, freute sich Matthias John. Am 11. September werden die besten Arbeiten von einer Jury prämiert. Gleichzeitig läuft die Aktion „Anschauen, auswählen und gewinnen“, bei der alle Besucher der Ausstellung ihre drei Favoriten küren dürfen. Danach werden die prämiierten Arbeiten vielleicht auch beim bundesweiten Wettbewerb erfolgreich sein. Erik Wenk
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