Landeshauptstadt: Gutachten zu Bahnhalt in Pirschheide
Stadt will im Herbst Prüfergebnisse vorlegen
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Bis zum Sommer will das Land Brandenburg gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg prüfen, ob und wie der Bahnhof Pirschheide Haltepunkt für den künftigen Flughafen-Express zwischen Potsdam über Golm nach Schönefeld sein kann. Beauftragt werden soll eine Nutzen-Kosten-Rechnung für die Rentabilität eines Haltes am Bahnhof Pirschheide. Darüber wird Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Stadtverordneten in der kommenden Woche informieren. Auf das Prozedere zur möglichen Wiederbelebung des in DDR-Zeiten wichtigsten Potsdamer Bahnhofes hätten sich Vertreter der Deutschen Bahn, des Verkehrsverbundes, des Landes und den Anliegern am Bahnhof verständigt.
Nach bisherigen Planungen soll der Zug zwischen dem neuen Großflughafen und der Landeshauptstadt im Stundentakt ohne Halt in Pirschheide fahren. 39 Minuten bräuchte er für den Weg zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Flughafen mit Stopp in Golm. Dort würde der Zug kurz halten und wenden. Da ein Halt am Bahnhof Pirschheide die Fahrzeit zum Flughafen um etwa fünf Minuten verlängern würde und die Verbindung dann kaum schneller als heute wäre, ist im Rahmen einer Untersuchung abzuwägen, ob das zu erwartende Fahrgastpotenzial diesen Nachteil sowie den Aufwand für einen Neubau der oberen Bahnsteige rechtfertigen würde, heißt es aus der Stadtverwaltung. Die vorhandene Infrastruktur des einst wichtigsten Potsdamer Bahnhofes ist nach Aussage der Bahn für einen Halt nicht mehr nutzbar, so der Oberbürgermeister. Der Bahnhof selbst steht zudem zum Verkauf, die Stadt Potsdam hat bisher kein Kaufangebot abgegeben. Das Gebäude ist von Wolfgang Dreßler und Walter Mempel aus dem Entwurfsbüro der Deutschen Reichsbahn geplant und zwischen 1957 und 1959 errichtet worden.
Klaus Uwe Gunhold von den Potsdamer Linken hat in einer Parteizeitung der Linken erklärt, die Wiederbelebung des Bahnhofs sei sinnvoll für die Stadt. Es wäre eine gute Anbindung für die beiden großen Tagungshotels an der Havel sowie den einzigen Potsdamer Campingplatz. Zudem wäre mit dem Ausbau des Sportareals Luftschiffhafens mit der großen Veranstaltungshalle auch das Areal künftig stärker frequentiert.
In den Prozess zur Erstellung des Gutachtens sollen die Stadt und die Anlieger einbezogen werden. Im Herbst dieses Jahres will die Verwaltung über die Ergebnisse der Untersuchung berichten. jab
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