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Landeshauptstadt: Halbes Multi-Kulti-Zentrum

Verein Black Flowers eröffnete gestern Café Mondiale / Soziokulturelle Projekte noch in Planung

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Potsdam-West - Vollkommen ausgelaugt fühle sie sich. Aber glücklich. Obwohl sie einige der vielen Ideen für ihr Multikulti-Zentrum im Eckhaus zwischen Geschwister-Scholl- und Zeppelinstraße vorerst „schweren Herzens“ aus Geldnot aufgeben musste. Doch wenigstens konnte Alida Babel, die Vorsitzende des Potsdamer Migranten-Vereins Black Flowers, nun den wichtigsten Teil ihres seit vergangenem Jahr geplanten Projekts in Betrieb nehmen: Gestern Nachmittag war Eröffnung des Café Mondiale, das sich als neuer Treffpunkt in Potsdam-West etablieren soll – nicht nur für Menschen aus anderen Ländern, sondern für alle im Kiez und darüber hinaus, wie Alida Babel hofft.

Die Eröffnung kommt mit Verzögerung, eigentlich sollte das Café bereits Ende Juli seinen Betrieb aufnehmen (PNN berichteten). „Leider haben wir nicht, wie erhofft, eine Förderung durch das Land Brandenburg erhalten“, sagt Babel. Auch dadurch seien die Arbeiten schleppender voran gegangen. Ebenso sei für den Hauptraum des Cafés noch außerplanmäßig die Auflage erteilt worden, eine Brandschutzdecke einzubauen. Zunächst sind Öffnungszeiten in der Woche zwischen 10 und 20 Uhr angedacht, auch am Wochenende soll geöffnet sein. „Ich hoffe, alle ziehen mit“, sagt Babel.

Denn zunächst muss das Café Mondiale mit rein ehrenamtlichem Engagement betrieben werden. „Wir können nur ganz wenig zahlen“, sagt Babel. Glücklich sei sie jedoch darüber, dass die Kosten für die Einrichtung der späteren Küche des Cafés zur Hälfte von der Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam übernommen werden – dort sei man an neuen Treffpunkten für einzelne Stadtteile interessiert.

Auch die Stadt hat geholfen, dass Alida Babel ihren Traum nun wahrmachen kann. „Dieses Zentrum zusammen mit dem Café wird eine große Bereicherung für ganz Potsdam sein“, lobt Sozialbeigeordnete Elona Müller das Engagement der Black Flowers. Gefördert ist das Projekt demnach unter anderem mit 5000 Euro aus dem Regionalbudget Potsdam.

Mit dem Start des Cafés wurde zugleich eine Fotoausstellung unter dem Titel „Fremdes Zuhause – Migranten in Potsdam“ eröffnet: ein erstes sichtbares Zeichen, wie der Black Flowers-Verein sein Multi-Kulti-Zentrum inhaltlich gestalten möchte. Denn im Laufe des Jahres soll sich das Angebot erweitern. So seien Kurse und Seminare im ebenso im Erdgeschoss gelegenen Büro des Hauses geplant. Doch viele Projekte könnten es wohl noch nicht sein, räumt Babel ein – die Anmietung einer weiteren Wohnung in dem Eckhaus beispielsweise für Tanzkurse sei wegen der Geldknappheit nach der Einrichtung des Cafés zur Zeit noch unmöglich. „Vielleicht finden wir mit der Öffnung unseres Cafés ein paar mehr Sponsoren, die uns diese Erweiterung ermöglichen“, sagt Alida Babel. Das Vorhaben eines Multikulti-Zentrum sei eben ein Experiment – das sich durch seine „schönen Ideen“ hoffentlich in Potsdam-West etablieren könne. Henri Kramer

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