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ATLAS: Halbherzig

Henri kramer über den Beginn der Partnerstadt-Konferenz

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Bösewollend ließe sich lästern: Bei der Konferenz der Potsdamer Partnerstädte für Demokratie und gegen Rechtsextremismus saßen gestern einmal mehr die üblichen Verdächtigen der Potsdamer Zivilgesellschaft beisammen – und dazu fehlten auch noch drei der sieben Partnerstädte. Solch ein Desaster war der erste Konferenztag dann aber doch nicht. Denn natürlich kann es für zivilgesellschaftliche Akteure in Potsdam sinnvoll sein, sich mit Menschen aus anderen Ländern darüber zu verständigen, welche Strategien im Kampf gegen Intoleranz sinnvoll sein könnten. Denn Anregungen zu eigenen Projekten kommen durch persönliche Gespräche zustande. Somit kann die Konferenz auch zur weiteren Belebung der Beziehungen mit den Partnerstädten beitragen. Dennoch wirkt die gewählte Konstruktion gerade im Jahr der öffentlichen Diskussion um ein neues Toleranzedikt äußert halbherzig, weil der Club der Berater wie so oft unter sich bleibt. Doch gerade das fehlt solchen Diskursen, die sich über Zivilgesellschaft und Demokratie von unten unterhalten wollen. Denn wem hätte es geschadet, wenn bei den spannenden Referaten am gestrigen Tag einfach noch ein oder zwei Schulklassen oder Studentengruppen eingeladen gewesen wären? Dann hätte niemand über übliche Verdächtige lästern können.

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