
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Hanks wieder im Studio
Oscarpreisträger Tom Hanks dreht mit X-Filme in Babelsberg und Boston. Drehstart ist im Januar 2014
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Tom Hanks kommt wieder nach Babelsberg: Der Oscarpreisträger spielt die Hauptrolle in „Ein Hologramm für den König“, dem neuen Film von Tom Tykwer (PNN berichteten). Und für den Film wird auch im Studio Babelsberg gedreht, bestätigte die Produktionsfirma X-Filme am Mittwoch auf PNN-Anfrage. Drehstart ist voraussichtlich Mitte Januar 2014. Gedreht wird nicht nur im Studio Babelsberg, sondern auch in Nordrhein-Westfahlen, im US-amerikanischen Boston und in einem arabischen Land, sagte X-Filme-Sprecherin Meike Günther. Produzent ist der Babelsberger X-Filme-Mitgründer Stefan Arndt („Das weisse Band“, „Liebe“). Das Medienboard Berlin-Brandenburg, die gemeinsame Filmförderung beider Bundesländer, unterstützt das Projekt mit einer Million Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Bei dem Film handelt es sich um die Adaption des gleichnamigen Romans des US-amerikanischen Schriftstellers Dave Eggers, das Drehbuch schrieb Regisseur Tom Tykwer („Lola rennt“). Die Geschichte spielt in einer aufstrebenden saudi-arabischen Stadt, weit entfernt vom erschöpften und von der Rezession gebeutelten Amerika. Dort unternimmt ein strauchelnder Geschäftsmann aus den USA den letzten Versuch, seinen Bankrott zu verhindern und die Collegegebühren seiner Tochter zu zahlen, um endlich etwas Großes zu vollbringen. In dieser Rolle wird Tom Hanks zu sehen sein. Die weitere Besetzung steht laut X-Filme noch nicht fest.
Eine deutsche Übersetzung des Buches, das der renommierte „New York Times Book Review“ unter die zehn besten Romane des Jahres 2012 gewählt hat, ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
Hanks stand zuletzt in der X-Filme-Mammut-Produktion „Cloud Atlas“, die zu großen Teilen im Studio Babelsberg gedreht wurde, vor der Kamera. Der Schauspieler hatte in der US-Talkshow von David Letterman vom Dreh in Deutschland geschwärmt – besonders beeindruckt hat ihn offenbar ein Ausflug nach Eisenhüttenstadt: Auf der Internetplattform „Youtube“ wurde das Video, in dem Hanks bei Letterman begeistert über seine Beobachtungen in der früheren DDR-Planstadt namens „Iron Hut City“ erzählt, ein großer Klickerfolg.
Ein anderes Babelsberg-Projekt hat Hanks dagegen wieder aufgegeben: Der Oscarpreisträger hatte sich bereits vor Jahren die Rechte für einen Film über den Exilamerikaner Dean Reed gesichert (PNN berichteten). Der Musiker war in der DDR als „Roter Elvis“ berühmt geworden. Von dem Filmprojekt mit dem Arbeitstitel „Comrade Rockstar“ – Genosse Rockstar – habe er sich aber wieder verabschiedet, sagte Hanks im vergangenen Winter den PNN: „Der Film war schwierig zu finanzieren“, berichtete er. Nachdem die Reed-Tochter Ramona einen anderen Interessenten gefunden hatte, habe er sich zurückgezogen. „Diese Möglichkeit haben wir uns entgehen lassen, aber es hat Spaß gemacht, daran zu arbeiten“, so Hanks.
Fragen rund um den Alltag in der DDR treiben ihn indes immer noch um, wie er damals auch erzählte. „Ich lese viel darüber“, sagte Hanks und nannte etwa das Buch „Stasiland“ der australischen Autorin Anna Funder oder die Werke von Christa Wolf: „Ihre Bücher sind nicht vordergründig politisch geschrieben – damit kann ich mich identifizieren“, so der Oscarpreisträger. Jana Haase
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