Sport: Harter Brocken

Mit Bayer 04 Leverkusen hat Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 am Samstag einen Erstligisten als Gegner in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zugelost bekommen. Auf dem Norisring in Nürnberg zog Ex-Nationalspielerin und Frauen-WM-Botschafterin Renate Lingor diese Partie am Rande der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft live vor den Kameras der ARD-Sportschau.

„Das ist ein dicker Brocken und ein attraktives Los. Leverkusen stand vor vier Wochen erst im Endspiel des diesjährigen Pokals und ist mein ehemaliger Klub“, erzählte Babelsbergs Cheftrainer Dietmar Demuth in einer ersten Stellungnahme in seinem Urlaubsdomizil Gran Canaria. Seine Zeit in Leverkusen, wo er für Bayer in 59 Erstliga-Spielen 14 mal traf, sei allerdings lange her, erklärte Demuth. „Das war Anfang der 80er Jahre, deshalb ist das emotional jetzt nicht mehr etwas Besonderes für mich.“

Zugleich verhehlte der 54-Jährige nicht, dass er in der 1. Hauptrunde nicht gleich einen so dicken Brocken für seine Mannschaft wollte. „Ich hätte mir lieber einen leichteren Gegner gewünscht, dem man eventuell hätte schlagen können“, so Demuth, dessen Verein für seinen Auftritt in der 1. Pokal-Hauptrunde 113 000 Euro kassiert. „Aber wir müssen es so nehmen, wie es ist, und freuen uns jetzt auf unser Heimspiel gegen eine spielstarke Mannschaft.“

Das sieht sein Co-Trainer Jens Härtel ebenso – allerdings hatte er von der Auslosung im Urlaub nichts mitbekommen. In Schweden hatte er sich ganz der Natur und dem Angeln gewidmet und war nach seiner gestrigen Ankunft in Potsdam sehr überrascht von dem Losentscheid. „Eine ganz interessante Sache“, bemerkte er. „Leverkusen ist einer der am besten geführtesten Clubs in Deutschland. Und den an den Babelsberger Park zu bekommen, ist eine ganz große Herausforderung.“

Bayer 04 Leverkusen wurde in der vergangenen Bundesliga-Saison von Coach Bruno Labbadia auf den siebten Tabellenplatz geführt. In der bevorstehenden neuen Saison übernimmt Jupp Heynckes den Trainerstuhl des nach Hamburg abgewanderten Labbadia. Die Babelsberger beendeten in der vergangenen Saison die Regionalliga Nord auf dem dritten Tabellenplatz.

Eine Partie zwischen Bayer 04 und dem SV Babelsberg gab es im DFB-Pokal bisher noch nicht. In der ersten Runde des abgelaufenen Wettbewerbs verlor der Regionalligist gegen den späteren Halbfinal-Gegner der Werkself, FSV Mainz 05, mit 1:2 n.V. Die Nulldreier nehmen zum achten Mal an der Hauptrunde des DFB-Pokals teil und haben sich in dieser Saison über den Sieg im brandenburgischen Landespokal qualifiziert. In der bisherigen Pokalhistorie konnte der SV Babelsberg zweimal die zweite Runde erreichen.

Die erste Hauptrunde wird zwischen dem 31. Juli und 3. August ausgetragen; der genaue Termin wird vom DFB noch festgelegt. M. M./ H. M.