zum Hauptinhalt

Von Jana Haase: Heesters und Raab im Filmpark

„Metropolis“-Halle: Zur Eröffnung kommt Johannes Heesters / Im Februar 2009 gastiert Stefan Raab

Stand:

Babelsberg - Er ist sogar noch älter als die Potsdamer Filmgeschichte: Johannes Heesters war bereits acht Jahre, als 1911 in Babelsberg das erste Filmatelier entstand. Am Freitagabend wird Heesters nun im neuesten Babelsberger Atelier, der 3000 Quadratmeter großen „Metropolis“-Halle, auf der Bühne stehen. Der 104-jährige Schauspieler und Sänger gehört zusammen mit dem Babelsberger Filmorchester, dem Filmkomponisten Günther Fischer und der Gruppe „ABBA“ aus der Show „Stars in Concert“ zum Showprogramm zur Eröffnung der Mehrzweckhalle, zu der auch Ministerpräsident Matthias Platzeck sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) erwartet werden. Das sagte Filmparkchef Friedhelm Schatz gestern auf einem Presseempfang in der neuen Halle.

Gleichzeitig lüftete Schatz das Geheimnis um die ersten Höhepunkte im Veranstaltungskalender der „Metropolis“-Halle: So wird dort am 13. Februar 2009 Stefan Raab mit dem „Bundesvision Song Contest 2009“ in Potsdam gastieren. Einen Monat später, am 28. März, soll Schlagersänger Hansi Hinterseer auftreten. Der Hallenneubau war bereits im Vorfeld als Favorit für die Austragung von Raabs Musik-Show gehandelt worden: Denn der Entertainer gastiert immer im Bundesland des Vorjahressiegers – und das war in diesem Jahr die Potsdamer Folk-Metal-Band „Subway to Sally“.

Der Filmparkchef erhofft sich von der neuen Halle auch eine wesentliche Stärkung des Medienstandortes Babelsberg: „Zahlreiche filmwirtschaftliche und filmpolitische Events werden dadurch sicherlich künftig in Babelsberg stattfinden“, sagte Schatz und erhielt dafür Zustimmung von Petra Müller, der Geschäftsführerin des Medienboards Berlin-Brandenburg. Auch Dieter Hütte, Chef der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, sieht „Wettbewerbsvorteile“ durch den Hallenneubau, der auch für Kongresse und Messen genutzt werden kann.

Schatz blickt auf das Jahr 2007 als das „bisher wirtschaftlich erfolgreichste Jahr“ in der 15-jährigen Filmparkgeschichte zurück: Rund 410 000 Menschen hätten den Park, die Stunt-Show oder die Ausstellung „Herr der Ringe“ besucht. Seit der Gründung im 1993 seien mehr als acht Millionen Besucher auf das Filmparkgelände gekommen.

10 Millionen Euro haben Schatz und Estrel-Eigentümer Ekkehard Streletzki nun in den Bau der neuen Halle aus Stahlbeton investiert – gut zwei Millionen Euro davon waren Fördermittel von EU, Bund und Land. Trotz Preiserhöhungen konnte der Etat während der knapp einjährigen Bauzeit eingehalten werden. Bis zu 5000 Gäste haben in der Mehrzweckhalle jetzt Platz. Je nach Bestuhlungsvariante können auch zwischen 1600 und 2800 Besucher an Dinnertischen oder in Sitzreihen sitzen. Im Verwaltungstrakt mit fünf Etagen gibt es zusätzliche Räume für Künstlergarderoben, Cateringbereiche oder Büros.

Die Veranstaltungshalle hat eine Grundfläche von gut 3000 Quadratmetern bei einer Höhe von 14 Metern. Das Foyer verfügt über zusätzlichen Raum von rund 1000 Quadratmetern. Eine Glaswand gibt den Blick auf den Vulkan im Filmpark frei – und auf den riesigen bronzefarbenen Löwen. Das Originalrequisit aus dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ stand bisher vor dem Eingang des Filmparks in der Großbeerenstraße.

Im lichtdurchfluteten Foyer erinnert eine Fotoausstellung an Fritz Langs Stummfilmklassiker aus dem Jahr 1927, nach dem die Halle benannt wurde: elf Szenenfotos aus der filmischen Zukunftsvision um die Megastadt „Metropolis“. Auch ein Foto aus der erst in diesem Jahr in Buenos Aires entdeckten Kopie des Films ist ausgestellt. Die Fotos sind Leihgaben der MoMa-Stiftung, so Friedhelm Schatz.

Eine erste „Metropolis“-Halle habe es übrigens schon 1926 in Potsdam gegeben, wie der Filmparkchef von einem Studiomitarbeiter erfuhr. Die Halle sei damals für den „Metropolis“-Dreh gebaut worden. Im Filmmuseum Berlin fand Schatz das „Beweisfoto“ für die Geschichte, das jetzt auch im Foyer hängt: Die Halle, die damals für Fritz Lang gebaut wurde, sei jedoch später abgerissen worden, erklärte Schatz: „Für das Tonkreuz“ – das erste deutsche Tonfilmstudio, das bis heute dort steht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })