Landeshauptstadt: Helmholtz: Ganztags-Antrag erneut abgelehnt
Gymnasium und Kollwitz-Oberschule scheitern beim Ministerium, zwei weitere Grundschulen genehmigt
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Innenstadt - Das Potsdamer Helmholtz- Gymnasium ist zum zweiten Mal in Folge mit dem Antrag auf Eröffnung der Ganztagsschule gescheitert. Nach der Ablehnung durch das Bildungsministerium im Vorjahr flatterte gestern erneut eine Absage in das Schulhaus an der Kurfürstenstraße. „Dadurch müssen wir im nächsten Schuljahr erneut auf bereits geplante Projekte verzichten“, sagte Helmholtz- Schulleiter Dr. Dieter Rauchfuß gestern auf Anfrage. Auch die Anträge der Käthe-Kollwitz-Oberschule Potsdam sowie weiterer weiterführender Schulen in Lehnin, Falkensee, Rathenow und Treuenbrietzen hat das Ministerium negativ beurteilt. Dagegen bieten die beiden Grundschulen Hanna von Pestalozza in Groß Glienicke sowie die Grundschule Am Pappelhain Am Stern ab August ein Ganztagsangebot für ihre Schüler.
„Ich kenne die Motive nicht, die Begründung ist dieselbe wie im Vorjahr“, sagte Rauchfuß. Als Grund nennt das Bildungsministerium die vorhandene hohe Quote von Schülern der Sekundarstufe I (7. bis 10. Klasse) in Potsdam, denen ein Ganztagsangebot zur Verfügung steht. Laut Ministeriumssprecher erhält jeder zweite Schüler zwischen zwölf und 16 Jahren in der Landeshauptstadt ein Ganztagsangebot. Im Grundschulbereich seien es nur jeder vierte Schüler.
Aus politischen Kreisen hieß es, das Bildungsministerium habe in diesem Jahr vor allem Anträge von Oberschulen genehmigt, um die neue Schulform zu stärken. Die Gymnasien seien dagegen auch aufgrund der bevorstehenden Schulzeitverkürzung auf zwölf Jahre und der damit verbundenen Verdichtung des täglichen Unterrichts nicht zum Zuge gekommen.
Das Ministerium habe in der jetzigen Situation kaum anders entscheiden können als es vorerst abzusagen, erklärte Klara Geywitz (SPD). Die bildungspolitische Sprecherin ihrer Landtagsfraktion sagte, so lange keiner genau weiß, wie der Standort Kurfürstenstraße künftig entwickelt werden soll, müsse eine Entscheidung über Ganztagsschule oder nicht zurück gestellt werden. Campus-Ausbau oder Eisenhart-Grundschul-Umzug – das sei wichtig für einen Antrag, so Geywitz. Sie forderte die Stadt auf, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Potsdams CDU- Fraktionschef Steeven Bretz erklärte, die Diskussion um „den Campus Kurfürstenstraße mit den nicht abgestimmten Verwaltungsplänen hat den Antrag womöglich geschadet“. Nun zeige sich, „dass wir von dem Campus-Gedanken zu keinem Zeitpunkt hätten abweichen dürfen“, so Bretz. Nun sei es Zeit, den Beschluss zur Entwicklung eines gemeinsamen Schulstandortes des Helmholtz-Gymnasiums und der Eisenhart-Grundschule umzusetzen. In einem Gespräch zwischen Vertretern der Eisenhart-Grundschule und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sprach der Verwaltungschef sich nach PNN-Informationen gestern für den Umzug aus. Die Grundschule soll im Jahr 2008 ausziehen, habe Jakobs den Betroffenen gesagt. Aus dem Oberbürgermeisterbüro hieß es, man wolle sich erst nach weiteren Gesprächen mit den Schulleitungen zu den Plänen äußern. Bisher hofften Schulen und Verwaltung, aus dem Budget für Ganztagsschulen einen Teil der Baukosten für den Campus oder den Umbau des Eisenhart- Grundschulgebäudes für die Zwecke des Gymnasiums zu bekommen. Durch die Absage werden am Helmholtz-Gymnasium aber sogar geplanten inhaltliche Angebote wie Planetariumskurs und Englisches Theater nicht bezahlbar sein und somit nicht zur Verfügung stehen. jab
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