
© Manfred Thomas
Sport: Herausragend und treffsicher
Genoveva Anonma wurde von den Trainern der Frauenfußball-Bundesliga geehrt und will am Sonntag in Hamburg wieder Tore schießen
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Die Liga hat gewählt – und die Liga hat Genoveva Anonma gekürt. Die Stürmerin Turbine Potsdams wurde von den Trainerinnen und Trainern der Frauenfußball- Bundesliga in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Fußball-Bundes zur herausragenden Spielerin der Hinrunde gewählt. Die Kapitänin des diesjährigen Weltmeisterschafts-Debütanten Äquatorialguinea, die sich bei der WM mit zwei Toren gegen Australien in den Blickpunkt schoss, kam im Sommer vom Liga-Konkurrenten USV Jena nach Potsdam, wo sich die 22-Jährige mit schnellen Dribblings, kompromisslosem Tordrang und sehenswerten Treffern rasch in die Herzen der Turbine-Fans spielte. Und nicht nur das: Anonma führt zur Halbzeit die Torjägerliste der Liga mit 15 Toren – so viele hatte sie sich eigentlich für die gesamte Saison vorgenommen – vor der Ex-Potsdamerin Conny Pohlers (VfL Wolfsburg /18) und Turbines japanischer Weltmeisterin Yuki Nagasato (8) an.
Ihre ersten beiden Tore schoss die Afrikanerin gleich in Potsdams erstem Meisterschaftsspiel beim 4:0 daheim gegen den Hamburger SV, bei dem Turbine am Sonntag zum Auftakt der Rückrunde gastieren wird. „Ich hoffe es jedenfalls“, sagt Potsdams Trainer Bernd Schröder. Nachdem Hamburgs Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen den FC Bayern München wegen Unbespielbarkeit des Wolfgang-Meyer-Sportplatzes abgesagt worden war, „wollen wir jetzt gern spielen“, so Schröder, den bis Donnerstagabend keine negative Nachricht von der Nordseeküste erreichte. „Es wäre wichtig zu spielen, weil wir sonst wegen der Champions League und der Nationalmannschaft Terminprobleme bekommen dürften.“
Darum trainieren die Potsdamerinnen in dieser Woche auch ganz normal wie vor jedem Punktspiel, ehe sie sich am heutigen Freitagabend zu einer internen Mannschafts-Weihnachtsfeier in Malow treffen. „Wir dürfen beim HSV nichts anbrennen lassen“, meint Schröder. „Das wird für uns ein ganz wichtiges Spiel, das wir gewinnen wollen, um mit dem jetzigen Vier-Punkte-Abstand vor Duisburg auch in die Winterpause gehen zu können.“ Dank der bisherigen Dominanz in der Meisterschaft nannten zehn Liga-Trainer in der gestrigen DFB-Umfrage Turbine den Titelfavoriten Nummer eins.
Eine leichte Aufgabe erwartet Schröder übermorgen nicht, obwohl Turbine beim Tabellen-Zehnten als Favorit antritt. „Man muss abwarten, ob der HSV durch das ausgefallene Spiel ein bisschen aus dem Rhythmus gekommen ist oder aber neue Kraft getankt hat. In Hamburg haben wir uns jedenfalls oft schwer getan“, erinnert sich der Coach, der an der Küste mit Aferdita Kameraj und Marie-Louise Bagehorn besonders motivierte Ex-Potsdamerinnen erwartet. Während die im Sommer von Turbine nach Hamburg gewechselte Stürmerin Jessica Wich wegen einer Schlüsselbein-Verletzung derzeit pausieren muss, schoss Kameraj in der bisherigen Saison drei Tore, und Bagehorn trug im DFB-Pokal-Viertelfinale daheim gegen Lok Leipzig mit zwei Toren zum 3:2-Sieg bei. Bagehorn weilte in dieser Woche ebenso bei einem U23-Auswahl-Lehrgang in Barsinghausen wie die Potsdamerinnen Ann-Katrin Berger, Inka Wesely und Isabel Kerschowski.
Am Sonntag kann Bernd Schröder mit dem Trio planen, ebenso wie mit Mittelfeld-Regisseurin Patricia Hanebeck, die sich von einer Erkältung erholt hat, und mit Genoveva Anonma, die eine im Heimspiel gegen Duisburg erlittenen Verletzung auskuriert hat. „Sie ist wieder auf einem guten Weg“, sagt ihr Trainer. Vielleicht trifft Anonma ja übermorgen erneut. Zusätzliche Motivation dürfte für sie sein, dass sie von den Liga-Trainern ebenso wie Turbines Babett Peter, Bianca Schmidt und Viola Odebrecht in die Top-Elf der Hinrunde gewählt wurde.
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