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Landeshauptstadt: Herz-Rettung per Katheter

Vor zehn Jahren fand die erste Ballondilatation am Herzen in Potsdam statt

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Vor zehn Jahren fand die erste Ballondilatation am Herzen in Potsdam statt Von Günter Schenke Ein ganz besonderes Jubiläum steht in der kardiologischen Abteilung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ am 9. März bevor. An diesem Tag vor zehn Jahren wurde dort die erste so genannte Ballondilatation am Herzen im Land Brandenburg ausgeführt. Es handelt sich um eine moderne Methode, die ohne Operation Verengungen der Herzkranzgefäße beseitigt. Dazu war im Klinikum ein damals im Land einmaliger Linksherzkathetermessplatz eingerichtet worden. „Diese Methode wenden wir bei ausgeprägten Durchblutungsstörungen an, wobei die Arterien mit einem eingeführten Ballonkatheter gedehnt werden“, erklärt der Chefarzt der Abteilung Kardiologie, Angiologie und konservative Intensivmedizin, Dr. med. Harm-Hinnerk Ohlmeier. Er hatte vor zehn Jahren die damals noch ziemlich neue Methode in Potsdam erstmals angewandt. Ausgehend von der Leistengegend wird der Katheter bis zur Engstelle der Herzkranzgefäße vorgeschoben. Der Katheterkopf besteht aus einem speziellen Kunststoff, in dem sich Flüssigkeit befindet. Unter einem Atmosphärenüberdruck von fünf bis sechs atü dehnt sich das Ende des Ballonkatheters und weitet die Verengung im Herzkranzgefäß auf. Wie Ohlmeier erläutert, werde bei dieser Gelegenheit häufig eine zusätzliche Gefäßstütze implantiert. Auf diese Weise ist der Schaden ohne Operation im herkömmlichen Sinne behoben; das Herz kann wieder normal durchblutet werden, der Patient ist wie neu geboren. „Er kann schon am nächsten Tag wieder die Klinik verlassen“, berichtet der Chefarzt. Als erstes Krankenhaus im Land Brandenburg biete das Bergmann-Klinikum darüber hinaus eine Strahlenbehandlung der Herzkranzgefäße an. Wie Ohlmeier mitteilt, nimmt das Klinikum das 10-jährige Jubiläum der Herzkatheterdiagnostik und -therapie zum Anlass, um an nächsten Dienstag mit „Patienten der ersten Stunde der Ballondilatation“ zu feiern und eine Rückschau auf die vergangenen Jahre zu halten. In den zehn Jahren seit Bestehen der Herzkatheterdiagnostik und -therapie hat das Klinikum „Ernst von Bergmann“ 18500 Untersuchungen und Behandlungen im Herzkatheterlabor ausgeführt. „Aufgrund der hohen Anzahl der Untersuchungen von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen haben wir den Linksherzkathetermessplatz vor einem Jahr umfassend modernisiert“, berichtet Ohlmeier. Allein im Jahre 2003 seien 1800 Patienten unter den moderneren Bedingungen untersucht worden. Ihr Vorteil: schnellere Behandlung, geringere Wartezeiten und besserer Strahlenschutz. Wie Klinik-Geschäftsführer Dr. Lutz Bütow mitteilt, habe sich das Klinikum „Ernst von Bergmann“ mit der Einführung der Herzkatheterdiagnostik und -therapie „als eine der führenden Kliniken zur Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen im Land Brandenburg etabliert.“ Damit trage es wesentlich dazu bei, eine flächendeckende, qualitätsgerechte und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung aus Potsdam und dem Land Brandenburg zu sichern.

Günter Schenke

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