zum Hauptinhalt

Potsdamer Tag der Wissenschaften: Heuschrecken essen und Klima retten

Am 21. Mai findet der 4. Potsdamer Tag der Wissenschaften an der Babelsberger Filmuniversität statt

Stand:

Eine Mutprobe à la RTL-Dschungelcamp hält der Tag der Wissenschaften am Samstag nächster Woche bereit. Dann können Gourmets, die einen experimentell veranlagten Gaumen haben, eine eiweißhaltige Speise der besonderen Art zu sich nehmen: Es wird Insekten zum Essen geben. „Wer schon immer mal in eine Heuschrecke beißen wollte“, der sei am Samstag im Zelt des Bildungsforums genau richtig. Das sagte Simone Leinkauf, Geschäftsführerin des Potsdamer Vereins Pro Wissen, bei der Vorstellung des diesjährigen Programms der populärwissenschaftlichen Veranstaltung. Für große Teile der Weltbevölkerung, etwa in Asien und Afrika, gehören Insekten zur täglichen Nahrung. Warum also nicht in Potsdam auch mal davon kosten? Am 21. Mai von 13 bis 15 Uhr wird auf dem 4. Potsdamer Tag der Wissenschaften Gelegenheit dazu sein.

Die Veranstaltung, die wie schon in den Vorjahren eine Art Schaufenster der Brandenburger Wissenschaftsszene werden soll, wird am Samstag zum ersten Mal zu Gast in der Babelsberger Filmuniversität sein. Im vergangenen Jahr zog es nach Angaben der Veranstalter etwa 8 000 Besucher zum Neuen Palais, wo damals die Veranstaltung stattfand. In diesem Jahr nun also zieht der Tross zum Filmstandort Babelsberg – passend zur offiziellen Potsdamer Jahreskampagne „Hinter den Kulissen“. Bei freiem Eintritt können Besucher von 13 bis 20 Uhr durch die Welt der Wissenschaft wandeln. Die Veranstalter hoffen auf gutes Wetter. Denn nicht nur im Gebäude der Filmuniversität selbst, sondern auch auf dem Freigelände ringsherum sollen den Gästen kluge Ideen aus der Wissenschaft nahegebracht werden. Etwa 160 Programmbeiträge versprechen die Veranstalter. 38 Einrichtungen, darunter fast alle Brandenburger Hochschulen, wollen sich an diesem Tag präsentieren.

Das Spektrum der Themen ist riesig. So können sich Filmfreunde beispielsweise ab 16 Uhr in einem 60-minütigen Vortrag über Leni Riefenstahls NSDAP-Parteitagsfilm „Triumph des Willens“ informieren. Gleich dreimal – alle zwei Stunden ab 13 Uhr – wird ein Vortrag über die Filmfotografin Waltraut Pathenheimer zu hören sein. In einem speziellen Raum der Filmuniversität können die Besucher auch ein besonderes Soundsystem kennenlernen. Dabei kann man sich selbst synthetische Klänge zusammenstellen und zugleich auch bestimmen, aus welcher Zimmerecke einzelne Töne kommen sollen. Ein sehr räumliches Klangerlebnis ist auf diese Weise möglich.

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg hat angekündigt, auf dem Tag der Wissenschaften dem Publikum ab 15.30 Uhr „sieben Vorschläge, wie man den Klimawandel bekämpfen kann“ vorzustellen. Besonders viele Programmbeiträge werden jedoch von der Potsdamer Universität kommen. Etwa 40 verschiedene Beiträge will die Uni beisteuern. So werden Wissenschaftler der Potsdamer Alma Mater beispielsweise ab 16 Uhr mithilfe von Videos erklären, wie man mit technischen Mitteln dem Gehirn bei der Arbeit zuschauen kann. „Testen Sie am Computer Ihre Leistungsgrenzen!“, lautet der Untertitel zu dieser Veranstaltung und verspricht damit ein interessantes Mitmachexperiment. Um 17 Uhr wird es in einem Vortrag um Anzeichen von Sprachentwicklungsstörungen im frühesten Kindesalter gehen.

Kinder im wirklichen Kindesalter, aber auch die größeren und ganz großen Kinder – in jedem Manne steckt laut Nietzsche bekanntlich ein Kind, das spielen wolle – werden vor dem Stand der Bernauer Firma Kinematics vermutlich mit hüpfendem Herzen stehen. Denn hier sollen kleine Spielzeugroboter vorgestellt werden – die aussehen, als wären sie aus Legobausteinen zusammengesetzt. Und tatsächlich: Das auf dem Markt unter dem Namen Tinkerbots vertriebene Spielzeugsystem mit seinen Steckverbindungen sei kompatibel mit den altvertrauten Legobausteinen, sagt Matthias Bürger von der Firma Kinematics. Und wie bei Lego, so kann man auch hier seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen und die Roboter selbst zusammenbauen. Sogar im Kinderzimmer ist Wissenschaft also bisweilen von Nutzen.

4. Potsdamer Tag der Wissenschaften am 21. Mai von 13 bis 20 Uhr an der Filmuniversität Babelsberg, Marlene-Dietrich-Allee 11. Das Programm gibt es hier >> 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })