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Problemlage. In der derzeitigen HFF-Men sa wird es im Winter recht kalt.

© HFF

Von Jan Kixmüller: HFF und Filmpark wollen Mensa eröffnen Auch Kita und Studentenclub vis à vis HFF geplant

Die Potsdamer Filmhochschule HFF könnte ihrem Traum von einem großen Medien-Campus Babelsberg einen Schritt näher kommen. Wie HFF-Präsident Dieter Wiedemann ankündigte, ist eine gemeinsame Mensa mit dem Filmpark Babelsberg vis à vis des HFF-Gebäudes geplant.

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Die Potsdamer Filmhochschule HFF könnte ihrem Traum von einem großen Medien-Campus Babelsberg einen Schritt näher kommen. Wie HFF-Präsident Dieter Wiedemann ankündigte, ist eine gemeinsame Mensa mit dem Filmpark Babelsberg vis à vis des HFF-Gebäudes geplant. Das Projekt soll als „Public Private Partnership“ verwirklicht werden, also mit privaten und öffentlichen Mitteln, erklärte Wiedemann am Mittwoch während des Besuchs der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein. Der Filmpark steht laut HFF dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber.

Die neue Kanzlerin der HFF, Brigitte Klotz, will nun zusammen mit dem Filmpark ein schlüssiges Auslastungskonzept erarbeiten. Ein Mensa-Neubau würde die derzeit problematische Situation der Essensausgabe im HFF-Gebäude beenden. In den Wintermonaten gehen in der Aula, in der sich die Mensa befindet, die Temperaturen bisweilen bis auf sieben Grad zurück. Studenten und Angestellte müssen dann in Mänteln zu Mittag essen. Der Filmpark würde eine gemeinsame Mensa als Gaststätte nutzen. Allerdings müsse gewährleistet sein, dass die Verpflegung der Studenten weiterhin zu studentischen Preisen erfolgt. Hier bedürfe es noch der Abstimmung mit dem Studentenwerk. Das gemeinsame Projekt soll nach Vorstellung der HFF bereits im November 2009 fertig werden und zumindest 230 Studierenden Platz bieten. „Das Übrige bringt der Filmpark ein“, so Wiedemann.

Von Seiten des Studentenwerkes, dem Träger der Potsdamer Mensen, gibt es verhaltenen Zuspruch für das Mensa-Projekt. Da es an der HFF nicht ausreichend Studierende für einen eigenen, großen Mensabetrieb gibt, wäre die Zusammenarbeit mit einem weiteren Träger eine gute Idee. „Aber es muss auch eine wirkliche Zusammenarbeit sein“, sagte die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Karin Bänsch den PNN. Die Frage sei, ob es sich um eine Gaststätte mit gehobener Küche oder eine Kantine handeln wird. Sollten die Betriebe rund um das Studiogelände den Preis des Essens subventionieren, könnte das Studentenwerk auch Studentenpreise gewährleisten, erklärte Bänsch. Eine weitere Frage sei, wie viel der 2000 Beschäftigten im Umfeld des Studiogeländes dort essen würden. Gespräche mit der HFF seien in dieser Woche aufgenommen worden. Das Wissenschaftsministerium des Landes begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. „Jetzt muss geprüft werden, in welcher Form es sich realisieren lässt“, sagte Sprecher Holger Drews.

Eine weitere Idee von Wiedemann ist es, in einer gemeinsamen Mensa den legendären Studentenclub („Bratpfanne“) der HFF wieder aufleben zu lassen. „Ein solcher Treffpunkt, fehlt derzeit auf dem ganzen Studiongelände“, so Wiedemann. Da die HFF über kein eigenes Gelände für das Projekt verfüge, sei das gemeinsame Vorhaben mit dem Filmpark eine willkommene Lösung. Auch könnte in dem Gebäude Platz für eine Kindertagesstätte entstehen, eine Idee die auch schon von Seiten des Filmparks kam. Hier könnte man vor allem durch Abend- und Nachtbetreuung den Bedürfnissen der Filmstudenten, der akademischen Mitarbeiter der Filmhochschule und der Filmschaffenden entgegen kommen. „Dreharbeiten hören abends eben nicht einfach auf“, erklärte Wiedemann. Der Bedarf für eine Kita sei zumindest von Seiten der HFF gegeben. Nun müsse man noch einen geeigneten Partner finden.

Ein zweites Thema beim Besuch der SPD-Abgeordneten Wicklein war das Vorhaben der künstlerischen Forschung als neuer Schwerpunkt an der HFF. Eine solche Forschungsarbeit unterscheidet sich nach den Worten von Vizepräsident Frank Gessner grundlegend von der bereits an der HFF angesiedelten wissenschaftlichen Wirkungsforschung von Kunst und Medien. Vielmehr gehe es um Forschungsfragen, die unmittelbar aus der filmischen Arbeit erwachsen. Mögliche Projekte sind beispielsweise die Interaktivität des Kinofilms. Die im Fernsehen schon seit langer Zeit praktizierte Einbindung des Publikums in Sendungen werde nun durch den digitalen Film auch im Kino möglich. Dazu müsse Grundlagenforschung geleistet werden. Ein Forschungsbereich, der in den deutschen Förderkriterien noch gar nicht vorhanden ist. Dass sich dies ändert, dafür will sich die SPD-Abgeordnete Wicklein nun auf Bundesebene einsetzen.

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