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Die Deutsche Bank bietet ab dem 10. Oktober einen Studentenkredit an / Kritik vom AStA
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Die Deutsche Bank bietet ab dem 10. Oktober einen Studentenkredit an / Kritik vom AStA Von Dirk Becker Studieren ohne Geldsorgen – für die meisten Studenten ist das nur ein schöner Traum. Bafög beantragen kann jeder, ob der Staat ihn dann auch mit dem günstigen Darlehen unterstützt, ist nicht immer garantiert. Wem dann die Eltern nicht unter die Arme greifen können, der ist auf Nebenjobs angewiesen. Und wer neben dem Studium arbeiten muss, bleibt selten in der Regelstudienzeit. Die Deutsche Bank hat das Problem erkannt und bietet ab dem 10. Oktober als erstes Bankhaus bundesweit einen Studentenkredit an. „Wer studieren möchte, dem aber der finanzielle Background fehlt, dem wollen wir helfen“, erklärte Stefanie Salata, Geschäftsleiterin der Deutschen Bank für die Region Brandenburg/Sachsen-Anhalt, in einem Pressegespräch am Mittwoch in Potsdam. Jeder Student – ob nun im ersten Semester für die gesamte Studienzeit oder kurz vor dem Abschluss, um hier für die Zeit der Prüfungen den Rücken frei zu haben – kann sich ab sofort in der Potsdamer Filiale in der Wilhelmgalerie über das neue Angebot informieren und entsprechende Beratungen einholen. „Wir haben extra eine Mitarbeiterin geschult, die nur für die Studenten und ihre Fragen da ist“, so Stefanie Salata. Daneben steht unter 018181000 rund um die Uhr das Call Center der Bank für Fragen zur Verfügung. Die Laufzeit des Studentenkredits beträgt maximal fünf Jahre. Monatlich können bis zu 800 Euro ausgezahlt werden. Insgesamt können Studenten – inklusive der anfallenden Zinsen – maximal 30000 Euro Kredit aufnehmen. Wie Stefanie Salata betonte, müsse der Kredit nicht gleich mit dem Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden. „Wer nach seinem Abschluss sofort eine Anstellung findet, der muss erst drei Monate nach seinem Berufsstart mit der Rückzahlung beginnen.“ Spätestens jedoch zwölf Monaten nach Ende des Studiums werde für jeden „Kreditnehmer“ die erste Ratenzahlung fällig. Bei der Rückzahlung könne dann eine Laufzeit von bis zu 12 Jahren vereinbart werden. Voraussetzung für diesen Kredit der für Studenten aller Fachrichtungen angeboten wird, ist, laut Stefanie Salata, nur eine Immatrikulationsbescheinigung. Eltern als Bürgen seien nicht erforderlich. Das persönliche Beratungsgespräch aber, das ist Pflicht. Bei diesem Gespräch muss der Student einen Studienplan vorlegen und seine Ziele aufzeigen. „Unser Studentenkredit ähnelt einer Existenzgründung“, erläuterte Stefanie Salata. Auch dort muss zuerst ein Konzept vorliegen, ehe über finanzielle Unterstützung entschieden werden kann. Während der Zeit der Kreditauszahlung steht der Student auch weiter in der Pflicht. Regelmäßig muss er nachweisen, dass er sein Studium auch regelmäßig und erfolgreich betreibt. Stefanie Salata versteht das nicht als Bevormundung, sondern als beiderseitige Kontrolle. Sollte sich dabei zeigen, dass der Kreditnehmer nicht ernsthaft studiere, könne die Deutsche Bank die Kreditzahlungen auch einstellen. Für Stefanie Salata ist der Studentenkredit eine gute Investition in die Zukunft. „Der derzeitige Jahreszins liegt bei 5,9 Prozent.“ Im Vergleich zu ähnlichen Krediten, wo der Jahreszins zwischen acht und neun Prozent liege, sei das Angebot der Deutschen Bank ein sehr gutes. Matthias Wernicke vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität Potsdam sieht das nicht so. „Das ist nicht wie beim Bafög ein Staatsdarlehen, sondern ein Bankkredit mit entsprechenden Zinssätzen“, so Wernicke. Für Absolventen sei es immer schwieriger, gleich eine Arbeit zu finden. Für Wernicke ein eindeutiges Zeichen, dass viele Studenten sehr kritisch mit dem Angebot umgehen werden. Außerdem sieht Wernicke die Gefahr, dass durch den Kredit Studiengebühren schneller durchgesetzt werden können. Denn so habe die Politik eine Begründung, da die Finanzierung von Studiengebühren für die Studenten durch solche Kredite möglich sei. Weitere Informationen unter www. deutsche-bank.de/student
Dirk Becker
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