Landeshauptstadt: Hilfe von oben
Jakobs verlangt, dass Ministerpräsident Woidke in den Streit um das Rechenzentrum eingreift
Stand:
Innenstadt - Mit deutlichen Worten hat Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) von der Landesregierung gefordert, die Entwicklung der Potsdamer Mitte nicht zu behindern. Die länger als ursprünglich geplante Nutzung des Rechenzentrums in der Breiten Straße und des Gebäudes der Fachhochschule am Alten Markt dürfe die Stadtentwicklung in diesem Bereich nicht stoppen, sagte Klipp am Mittwochabend im Hauptausschuss der Stadtverordneten. Um eine Lösung zu finden, werde sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nun direkt an Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) wenden. „Es kann nicht sein, dass der Oberbürgermeister die verschiedenen Landesministerien koordinieren muss“, so Klipp.
Hintergrund sind die Umzugspläne des landeseigenen IT-Dienstleisters, die am Dienstag von der Landesregierung beschlossen worden sind. Demnach soll das zentrale Rechenzentrum der Landesregierung bis Ende 2017 an einen neuen Standort im Raum Potsdam umziehen. Auf Basis einer ersten Schätzung wird mit Gesamtkosten für die Verlegung von rund 60 Millionen Euro gerechnet. „Es freut mich, wenn das Land nun beim Umzug des Rechenzentrums Fahrt aufnimmt. Das wäre auch schon früher möglich gewesen“, sagte Jakobs dazu.
Zufrieden ist die Stadt damit allerdings nicht. „Das müsste schneller gehen“, so Klipp. Er verwies darauf, dass die Pläne zur Umgestaltung der historischen Innenstadt nicht neu seien. Die Suche nach alternativen Räumen für die landeseigene Servertechnik hätte also früher beginnen müssen. Seit Anfang des Jahres nutze des zuständige Innenministerium das Gebäude des Rechenzentrums ohne gültigen Vertrag, betonte Klipp. Solange es dabei bleibe, stockten auch die Wiedergewinnung der Plantage und die Ausschreibung des Langen Stalls. Auf beiden Flächen steht zum Teil das Rechenzentrum. „Das tut uns richtig weh“, sagte Klipp.
Immerhin reden Stadt und Land in dieser Frage miteinander: Ein erstes Treffen der Stadtspitze mit den zuständigen Staatssekretären habe es bereits gegeben, so Klipp. Ein zweites solle kurzfristig folgen. Man habe sich gegenseitig Hausaufgaben aufgegeben. Außerdem sei es eine gute Nachricht, dass wenigstens die Verwaltung des Rechenzentrums bereits Mitte 2015 auszieht. Für diese Räume könnte es bis zum Abriss eine Zwischennutzung geben. mar
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: