Hingehen oder wegducken? Schweigen oder Stellung beziehen? Die Islamische Gemeinschaft am Park Sanssouci hatte zum Abendessen im Monat Ramadan geladen. Das ist nichts verwerfliches, im Gegenteil. Interkulturelle Begegnung im Strudel des Sarrazinismus. Jedoch wird die Gemeinschaft seit mehreren Jahren vom brandenburgischen Verfassungsschutz beobachtet, der der Gemeinschaft islamisch-extremistische Tendenzen vorwirft. Sollten die geladenen Gäste daher den Besuch ablehnen? Nein. Der Verfassungschutz ist dazu da, Tendenzen zu erkennen und die Verfassung zu überwachen. Den Hinweisen muss nachgegangen werden, jedoch im Miteinander und nicht durch Stigmatisierung oder Ausgrenzung. Eine Teilnahme durch Vertreter der Landeshauptstadt an einem Abendessen im Monat Ramadan ist daher nur richtig. Der Anlass sollte zudem dazu genutzt werden, über die im Verfassungsbericht veröffentlichten Beschuldigungen zu diskutieren. Denn es war nicht nur ein kleiner einmaliger Eintrag in dem jährlich erscheinenden Bericht, sondern es gab verschiedene Kapitel drei Mal infolge. Also: Nicht wegducken, sondern hingehen! Und nicht schweigen, sondern Stellung beziehen.
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