
© M. Thomas
Von Henri Kramer: Historischer Anstrich
Sanierungsarbeiten am Alten Rathaus verlaufen bislang nach Plan / Nächste Arbeiten ab September geplant
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Innenstadt - Gute Nachricht für Kämmerer Burkhard Exner: Die Sanierung vom Alten Rathaus verläuft bislang ohne Mehrkosten. „Wir haben keine Finanzierungslücke“, sagte gestern Potsdams neue Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) bei einem Vor-Ort-Termin auf dem Alten Markt. Zu diesem hatte die Verwaltung eingeladen, weil inzwischen der erste Abschnitt der Sanierung des geplanten Baus für das Potsdam-Museum beendet worden ist. Dafür sind bisher knapp 900 000 Euro verbaut worden, 770 000 Euro davon waren Fördermittel für den Städtebau.
Damit ist die seit September vergangenen Jahres eingerüstete Fassade des früheren Kulturhauses „Hans Marchwitza“ wieder frei. „Nun warten wir auf den nächsten Zuwendungsbescheid vom Land Brandenburg“, sagte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KIS), der die Gebäude der Stadt verwaltet. Ist das Geld angekommen, soll ab September die Fassade vom Knobelsdorffhaus neben dem Alten Rathaus restauriert werden.
Danach wird das gläserne Verbindungsstück zwischen den beiden Gebäuden umgestaltet. „Dieser neue Verbinder erhält eine Stahl-Glas-Fassade“, sagte Richter – und hofft, dass sich das Stück harmonisch zwischen die beiden historischen Fassaden einpasst, sich nach links und rechts hin „vor ihnen verneigt.“ Denn für die Außenwände hat die Verwaltung offenbar großen Aufwand betrieben. So hat das Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Alte Rathaus nun einen mit Öl versetzten Anstrich bekommen, der sich an das historischen Farbvorbild anlehnt. „Mit dieser Farbe wird auch der Sandstein besser geschützt“, erklärte Richter. Besonders wichtig sei dies bei den Figuren auf dem Dach gewesen, so Richter. Gleichzeitig erinnerte er an die im Winter beendete Restaurierung der krönenden Atlas-Figur auf der Rathausspitze, bei der rund 400 Gramm Blattgold verarbeitet wurden. Insgesamt soll die Sanierung der Fassade rund 1,8 Millionen Euro kosten.
Gleichzeitig skizzierte Richter gestern den weiteren Weg zum Potsdam-Museum, das 2012 einziehen soll. So soll ab Ende nächsten Jahres bereits mit den Vorbereitungen für die Innensanierung begonnen werden. Fest steht ebenso, wie Besucher dann in das Museum gelangen werden: Haupteingang ist demnach der Verbinderbau mit seiner dann moderneren Fassade. Der jetzige Eingang vom Alten Rathaus wird gleichwohl weiter genutzt, allerdings laut Richter nur für besondere Anlässe – entsprechend soll dort eine „hochwertige“ Holztür eingebaut werden.
Das Alte Rathaus gilt als ein stadtbildprägendes Gebäude. Errichtet wurde es nach Plänen der Baumeister Johann Boumann und Christian Ludwig Hildebrandt, den Auftrag gab damals Friedrich der Große. Der Baustil des Hauses orientiert sich an der italienischen Architektur.
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