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„Helmholtz & Uni“: Debatte in Griebnitzsee

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Die außeruniversitäre Forschung sei nur stark, wenn die Hochschulen stark sind. Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, betonte am Montag an der Universität Potsdam die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Bundesweit hat die Helmholtz-Gemeinschaft über 500 Professuren gemeinsam mit Hochschulen berufen, in Potsdam ist das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) Helmholtz-Mitglied, das mit der Potsdamer Uni gemeinsam Berufungen unterhält. Die Universität sollte von Anfang an den Kranz außeruniversitärer Institute um sie herum mit Leben füllen. Zusammen mit Berlin sei nun ein ganz außergewöhnlicher Forschungsraum entstanden, sagte Uni-Präsident Oliver Günther auf der Podiumsdiskussion „Helmholtz & Uni“ in Griebnitzsee. Eine Industrienation wie Deutschland lasse sich nur voranbringen, wenn Universitäten und außeruniversitäre Forschung eng zusammenarbeiten.

Im Raum stehe allerdings die Frage, wie viel die Wissenschaft der Gesellschaft wert ist, so Mlynek. Sie sei heute ein ganz entscheidender Beitrag zur Sicherung des Wohlstandes, habe eine hohe Wertschöpfung und trage wesentlich zur Ausbildung des Nachwuchses bei. Mit Blick auf nachrückende Schwellenländer sei wichtig, dass Deutschland in der Wissenschaft konkurrenzfähig bleibe.

Die stark bundesfinanzierte außeruniversitäre Forschung helfe der Uni im Bereich der Spitzenforschung, so Günther. Im Bereich der Lehre allerdings gehe das nicht. „Hier brauchen wir eine solide Basisfinanzierung“, sagte Günther. Jährliche Aufwüchse von fünf Prozent, wie sie die außeruniversitären Institute erhalten, seien auch für Brandenburgs Hochschulen geboten. Um so größer sind nun die Erwartungen nach der Einigung zur Abschaffung des Kooperationsverbots und zur Übernahme der Bafög-Mittel durch den Bund. Brandenburg wird dadurch jährlich bis zu 37 Millionen Euro entlastet. „Entscheidend für den Erfolg ist nun, dass die Länder die Vorlage des Bundes nutzen, um ihre Hochschulen direkt und nachhaltig zu stärken, anstatt mit den zusätzlichen Mitteln womöglich andere Haushaltslöcher zu schließen“, sagte Günther, der zurzeit auch der Landesrektorenkonferenz vorsteht. Die Entlastung stelle eine einmalige Chance dar, die brandenburgische Hochschullandschaft endlich in Lehre und Forschung auf den bundesweit üblichen Stand zu bringen. „Brandenburg darf nicht länger die rote Laterne tragen, was die Hochschulfinanzierung angeht.“

Die wichtigsten Aufgabenfelder sieht Günther in der Anpassung der Ausstattung der brandenburgischen Studienplätze an den Bundesdurchschnitt: „Um endlich auch in Brandenburg eine akzeptable Studienqualität zu erzielen und nachhaltig zu sichern“. Auch sollte die Spitzenforschung und EU-Mittelakquise vorangebracht werden, insbesondere um in der anlaufenden EU-Förderung Horizon 2020 nachhaltige Erfolge zu erzielen: „Mit drei bis vier Millionen Euro pro Jahr ließe sich hier kurzfristig noch eine Trendwende erreichen.“ Hinzu komme die gezielte Förderung des Transfers in die Brandenburger Wirtschaft: „Viele unserer Absolventen verlassen Brandenburg schlichtweg deshalb, weil sie das Potenzial des brandenburgischen Arbeitsmarktes unterschätzen“, so Günther. Jan Kixmüller

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