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In der Lausitz soll aus zwei Hochschulen eine neue Energieuniversität werden.

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HOCHSCHULEN: Hochschulfusion in der Lausitz geplant

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus und die Hochschule Lausitz in Senftenberg sollen zusammengelegt werden

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Im Süden Brandenburgs soll eine Energie-Universität Lausitz entstehen. Mit der Neugründung werden die forschungsorientierten Studiengänge der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und die praxisnahen Studiengänge der Hochschule Lausitz unter einem Dach angeboten. Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) stellte das von der Lausitzkommission erarbeitete Konzept am Freitag an der BTU vor. Die ersten Studenten könnten im kommenden Wintersemester 2013/2014 an den beiden Standorten Cottbus und Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) immatrikuliert werden.

Vorgesehen ist, dass sich die neue Universität auf alle Fragen der Energietechnologie, Energiewirtschaft und auf energieeffizientes Planen und Bauen spezialisiert. Künftig können die Studenten Fachhochschul- und Universitätsabschlüsse erwerben. Bereits jetzt gibt es eine enge Kooperation beider Hochschulen, wo insgesamt 10 000 Studenten in Cottbus und Senftenberg eingeschrieben sind. Mit dem Modell einer Energie-Universität wolle die Wissenschaft auf die Zukunftsfragen des Energielandes Brandenburg reagieren, hieß es. Sie soll ein Ansprechpartner zu Fragen wie Netzausbau, Energiekonvergenz, Versorgungssicherheit und Preisstabilität sein.

Die Neugründung einer Universität in der Lausitz ist das erste Ergebnis einer umfassenden Evaluierung der Hochschullandschaft in Brandenburg.
Neben einer Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg, die bis Mai 2012 ihren Prüfbericht für das gesamte Land Brandenburg vorlegen wird, hatte die sogenannte Lausitzkommission seit Mai 2010 die beiden Hochschulen in Südbrandenburg untersucht.
Der Untersuchungsbericht bescheinige der Hochschule Lausitz „insgesamt sehr gute Ergebnisse, sagte Rolf Emmermann, Vorsitzender der Lausitzkommission. „Ich bin beeindruckt von der guten Betreuung aber auch von der Begeisterung der Studenten darüber, dass sie hier studieren dürfen.“ Es gebe an der Hochschule Lausitz innovative Forschung, die nachhaltig ist für die Region, so Emmermann. Bei der BTU Cottbus sei der Eindruck „eher gemischt“. Es gebe einige gute bis sehr gute Lehrstühle, aber auch andere Lehrstühle mit „deutlichem Verbesserungsbedarf“.
Der Präsident der Hochschule Lausitz Günter Schulz begrüßte die Fusionspläne: „Das ist exakt der Weg, Dinge, über die wir seit Jahren schon diskutieren und die wir seit Jahren auf den Weg bringen wollen, endlich umzusetzen.“ Die Ergebnisse der Lausitzkommission sehen wir als Anerkennung einer grundsätzlich erfolgreichen Arbeit an der Hochschule Lausitz.“ Die Hochschule Lausitz habe gezeigt, dass sie  zu Strukturveränderungen fähig ist. „Damit sind wir  sicherlich auch in der Lage, die von uns erwarteten Aufgaben auf dem Weg zu einer Universität zu erbringen.“
 Walther Ch. Zimmerli, Präsident der BTU-Cottbus, hält das Modell einer Universitätsneugründung in der Lausitz für eine Chance: „Ein Aufschlag, der weiterführt“. Das Ziel müsse aber sein, Synergiepotentiale zu suchen, ohne dass unsere Stärken auf der Strecke bleiben. Er dankte  der Lausitzkommission für ihre Arbeit, die nach Prinzipien fairer kollegialer Bewertung passiert sei. „Der Entwurf ist in den meisten Teilen sehr ausgewogen und ich freue mich, dass er sich durchaus deckt mit strategischen Überlegungen, die in der BTU schon vorhanden sind.“
 Wissenschaftsministerin Sabine Kunst würdigte das Angebot der Hochschule Lausitz als „gut, mit vielfältiger und hervorragender Vernetzung in die regionale Wirtschaft und einem Forschungsniveau, das sich beispielsweise in der Biotechnologie auf Universitätsniveau bewege“. Trotz teilweise guter bis sehr guter Angebote der BTU Cottbus orientiere sich die technische Universität zu wenig an den Bedarfen der regionalen Wirtschaft. Außerdem gebe es Defizite in puncto Drittmitteleinwerbung oder Publikationszahlen.“

Das Ministerium sichert den derzeitigen Studierenden in der Lausitz einen Abschluss zu. Die Rechtsform der Hochschulen werde sich recht rasch ändern: „Ich gehe davon aus, dass sich schon zum Wintersemester 2013/2014 die ersten Studierenden in die Energieuniversität Lausitz immatrikulieren können“, so Kunst. Entlassungen soll es nicht geben, betonte die Ministerin. „Hochschullehrende sind Bedienstete des Landes, die in ihren Fachgebieten weiterarbeiten werden.“

Kunst begrüßte den Energie-Fokus der geplanten Hochschule: „Diese Energieuniversität ist die Antwort der Wissenschaft auf die Zukunftsfragen des Energielandes Brandenburg. Sie wird ein Ansprechpartner zu den wichtigen Fragen wie Netzausbau, Energiekonvergenz, Versorgungssicherheit und Preisstabilität sein. Die Energiewende markiert den Zeitpunkt, der Antworten auf genau diese Fragen erforderlich macht.“

Kix/dpa

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