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Noosha Aubel wurde am Freitag als Potsdamer Oberbürgermeisterin vereidigt.

© Andreas Klaer PNN/Andreas Klaer

Update

„Ich freue mich, nach Hause zu kommen“: Noosha Aubel ist nun offiziell Potsdams Oberbürgermeisterin

Noosha Aubel ist am Freitag als Potsdamer Rathauschefin vereidigt worden. Die 49-Jährige kündigte gleich erste Veränderungen in der Verwaltung an.

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Noosha Aubel (parteilos) ist nun offiziell Potsdams neue Oberbürgermeisterin. Am Freitagvormittag legte die 49-Jährige im Ersatz-Rathaus in der Edisonallee ihren Amtseid ab. Damit beginnt formal ihre achtjährige Amtszeit an der Spitze der Landeshauptstadt.

„Ich schwöre, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, die Verfassung des Landes Brandenburg und die Gesetze zu wahren und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen.“ Diesen Satz sprach Aubel vor Lars Eichert (CDU), der die Vereidigung in Vertretung des Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung abnahm. Den optionalen Zusatz „So wahr mir Gott helfe.“ verwendete Aubel nicht.

Noosha Aubel ist am Freitag als Potsdamer Oberbürgermeisterin vereidigt worden.

© Andreas Klaer PNN/Andreas Klaer

„Ich will das in mich gesetzte Vertrauen jetzt in Taten, in Wirkung umsetzen“, sagte sie. „Ich freue mich, nach Hause zu kommen – so fühlt es sich an.“ Die neue Oberbürgermeisterin war von 2017 bis 2023 als Beigeordnete für Jugend, Kultur, Bildung und Sport in Potsdam tätig. Zuletzt fungierte Aubel in Flensburg als Dezernentin für Bildung, Integration, Öffentliche Dienste und Sicherheit.

Bereits am Donnerstag hatte Aubel die Wahl im Beisein des Wahlleiters Stefan Tolksdorf formell angenommen. „Noosha Aubel ist die erste direkt von den Potsdamerinnen und Potsdamern in dieses Amt gewählte Frau“, heißt es in der Mitteilung des Rathauses. Aubel gewann die Stichwahl am 12. Oktober mit 72,9 Prozent der Stimmen gegen SPD-Kandidat Severin Fischer. Bislang gab es in der Stadt nur einmal eine Oberbürgermeisterin, das war vor der Wende. Brunhilde Hanke hatte das Amt von 1961 bis 1984 inne.

Nach dem Amtseid vor etwa 50 Personen, darunter vor allem Verwaltungsmitarbeiter und etwa ein Dutzend Journalisten und Fotografen, findet am 4. November im Großen Saal des Potsdam Museums noch eine feierliche Amtseinführung statt. Dazu werden etwa 200 geladene Gäste erwartet. Bei diesem Festakt wird der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Hagen Wegewitz (SPD), die Amtskette überreichen.

Freitag ist nach der Vereidigung auch Aubels erster Arbeitstag im Rathaus. Auf die Frage, was sie an diesem Tag noch geplant hat, nannte sie eine Übergabe mit Burkhard Exner (SPD), der die Amtsgeschäfte seit der Abwahl von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) im Mai übergangsweise geführt hatte. Exner gratulierte Aubel zur „fulminant gewonnenen Stichwahl“ und wünschte ihr „Kraft, Weitblick, langen Atem und ein für die gesamte Stadt erfolgreiches Wirken“. Er wünsche sich, dass „wir bei allen Herausforderungen gut zusammenwirken“.

Zudem hatte Aubel am ersten Amtstag unter anderem Gespräche im Rathaus und mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam sowie die Eröffnung der Einhorn-Ausstellung im Museum Barberini auf dem Programm.

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Aubel bringt keine Mitarbeiter mit ins Rathaus

Klar ist: Aubel will sofort loslegen. Sie habe bereits alle demokratischen Fraktionen angeschrieben, um mit ihnen Termine zu vereinbaren, sagte die neue Oberbürgermeisterin auf Anfrage. Auch plane sie zeitnah Gespräche mit allen Beigeordneten. Schon vor der Wahl hatte sie angekündigt, in einem offenen, klärenden Gespräch „deutlich gemeinsame Spielregeln als Verwaltungsvorstand formulieren“ zu wollen.

Als „kurz- bis mittelfristige Veränderung“ kündigte Aubel an, dass alle Beigeordneten Büros im selben Flur im Gebäude in der Edisonallee beziehen sollen. Diese kurzen Wege hätten sich in Flensburg bewährt, sagte sie. Bislang arbeitet beispielsweise Finanzdezernent Exner in der Jägerallee und der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos) in Haus 1 auf dem Verwaltungscampus in der Hegelallee.

Im November will sich Aubel bei einer Versammlung den Verwaltungsmitarbeitern vorstellen. Zudem kündigte sie an, auch mit den Bürgern bei Wohnzimmergesprächen oder öffentlichen Runden im Gespräch bleiben zu wollen.

Als Schwerpunkte ihrer Arbeit bis Oktober 2033 nannte Aubel ihre bereits im Wahlkampf gesetzten Themen: eine leistungsfähige und dienstleistungsorientierte Verwaltung, Chancengerechtigkeit, bezahlbares Wohnen, den ökologischen Stadtumbau und eine zukunftsfähige Wirtschaft. Für ihre geplante Wohnraumagentur habe sie bereits eine Arbeitsplatzbeschreibung vorbereitet und hoffe, die Stelle für die Konzeption der Agentur schnell ausschreiben zu können.

Für ihre Arbeit bringt sie keine Mitarbeiter in das Rathaus mit, sondern will mit den bestehenden Teams weiterarbeiten. So bleibt auch Juliane Arasin Büroleiterin von Aubel, die den Posten seit März innehat. In der Edisonallee hat die neue Oberbürgermeisterin ihr Büro zwar schon bezogen. Bislang ist der Raum im dritten Stock mit Blick auf die Lärmschutzwand der Nuthestraße aber schmucklos. Wie will sie dem ihre persönliche Note geben? „Auf jeden Fall mit Kunst“, sagt Aubel. Eine Holzskulptur einer Qualle habe sie als Leihgabe aus Flensburg mitgebracht, für weitere Werke will sie sich an das Potsdam Musem wenden.

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