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Patricia Hanebeck (25) spielte in der 1. Frauenfußball-Bundesliga für den SC 07 Bad Neuenahr (19 Partien/3 Tore), FCR Duisburg (101/38) und Hamburger SV (22/10), ehe sie 2009 zum Zweitligisten 1. FC Köln (33/13) ging. Jetzt wechselte die U19-Weltmeisterin von 2004 für drei Jahre zum Deutschen Meister Turbine Potsdam.

© Jan Kuppert

Sport: „Ich spiele schon immer die Zehn“ Patricia Hanebeck startet heute ins Turbine-Training

Am Montag beginnt bei Turbine Potsdam das Training für die neue Bundesliga-Saison. Für Sie als neue Turbine-Spielerin wird das Neuland sein, Frau Hanebeck.

Stand:

Am Montag beginnt bei Turbine Potsdam das Training für die neue Bundesliga-Saison. Für Sie als neue Turbine-Spielerin wird das Neuland sein, Frau Hanebeck. Sie wissen sicherlich, dass Chefcoach Bernd Schröder im Training hohe Anforderungen an seine Spielerinnen stellt, oder?

Sicher habe ich das eine oder andere gehört. Aber ich bin ein Mensch, der wenig auf Erzählungen gibt, sondern sich lieber sein eigenes Bild macht. Ich freue mich schon auf das Training bei Turbine.

Wie hat Bernd Schröder Ihnen die Rückkehr vom Zweitligisten 1. FC Köln in die erste Bundesliga schmackhaft gemacht?

Das war nicht schwer, weil ich sowieso gern wieder in der ersten Liga spielen wollte. Daher kam mir Potsdams Angebot sehr gelegen.

Sie spielten in der Vergangenheit schon mit dem SC 07 Bad Neuenahr, dem FCR Duisburg und dem Hamburger SV gegen Turbine. Warum sind Sie 2009 eigentlich in die zweite Liga gewechselt?

Das war ein sehr spontaner Entschluss, denn ich hatte eigentlich noch einen Drei-Jahres-Vertrag in Hamburg. Ich bin damals nach Köln gegangen, weil der FC schon immer mein Traum war. Als der dann eine Frauenmannschaft für die zweite Liga bildete und dafür viele erstliga-erfahrene Spielerinnen holte, war das für mich Grund genug, nach Köln zu wechseln.

Waren die beiden Jahre zweite Liga für Sie verlorene Jahre?

Nein, das würde ich nicht sagen. Sie waren für mich vielleicht nicht so hilfreich, wie sie es in der ersten Liga gewesen wären. Aber man lernt auch dort einiges.

Wie werden Sie nun Potsdam am meisten helfen können?

Gute Frage. Das wird sich zeigen. Natürlich nimmt man sich als Spielerin, gerade wenn man neu in einen Verein kommt, immer einiges vor. Man ist ja auch in einer Art Beweispflicht, dass ein solcher Wechsel zu einem solchen Spitzenverein wie Turbine gerechtfertigt ist.

Trainer Schröder sieht in Ihnen Turbines neue Mittelfeldregisseurin. Trauen Sie sich das zu?

Ja, na klar. Ich spiele, seitdem ich Fußball spiele, schon immer die Zehn, habe das auch in der U 19-Nationalmannschaft getan. Und auf dieser Position zu spielen ist sicher wesentlich einfacher in Duisburg oder jetzt Potsdam als in einer qualitativ schlechteren Mannschaft.

Haben Sie schon eine Wohnung in Potsdam gefunden?

Ja, ich bin am Freitag hergezogen und wohne jetzt ganz in der Nähe des Parks Sanssouci. Dank meiner Familie und Freunde habe ich in der Wohnung schon alles zu stehen. Ich mit auch mit der Umgebung hier sehr zufrieden.

Sie haben in der Vergangenheit als Versicherungsvermittlerin in der Agentur Ihres Vaters gearbeitet.

Ich war schon im letzten Jahr selbständig und hatte in Köln eine Sportkneipe, die auf die Damenmannschaft des 1. FC Köln ausgerichtet war. Die habe ich mit dem Wechsel nach Potsdam aufgegeben, weil das jetzt logischerweise nicht mehr machbar ist.

Wollen Sie nun eine Kneipe in Potsdam eröffnen?

Nein, auf keinen Fall. In der Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison mit dreimal Training pro Tag wird es schwer, etwas nebenher zu machen. Dann will ich mich hier in Potsdam aber beruflich neu orientieren, weil ich es für wichtig und sinnvoll halte, nach dem Fußball etwas in der Hand zu haben.

Das Interview führte Michael Meyer.

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