
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Im Rausch der Spiele
25. Spielmarkt auf Hermannswerder
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Schon wenn man auf Herrmannswerder herauffährt, merkt man: Hier ist etwas los. Menschen über Menschen tummeln sich auf der Halbinsel und strömen alle zum gleichen Ziel, nämlich dem Internationalen Spielmarkt Potsdam. Der feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum und ist so gut besucht wie nie zuvor. Am gestrigen Freitag waren bereits kurz vor Eröffnung so viele Besucher da, dass die Parkplatzkapazitäten vollkommen ausgeschöpft waren, wie Pressesprecherin Corinna Zisselsberger sagte. „Uns freut ein solch reges Interesse natürlich ungemein“, sagte sie.
Auch noch am heutigen Samstag können sich Interessierte zu den neuesten Entwicklungen der Spielpädagogik informieren. In insgesamt 120 Workshops sowie an Ständen von 60 Ausstellern erfahren die Besucher alles Wissenswerte und können außerdem Vieles selbst ausprobieren. Organisiert von der Evangelischen Jugend in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Stephanus-Stiftung Berlin und der Hoffbauer-Stiftung Potsdam, richtet sich der Markt vorrangig an Fachpublikum.
Doch auch Familien kommen hier auf ihre Kosten. Denn vom überdimensionalen Bauklotzturm über witzige Marionettentänze bis hin zum Slowakischen Hockey bietet der Markt ein vielfältiges Angebot an Spielmöglichkeiten, bei dem nicht nur Kinderherzen höher schlagen. „Jeder kann hier bei uns etwas für sich entdecken und sich zum Spiel verführen lassen“, so Thomas Lösche, der als Diplom-Religionspädagoge sowie Spiel- und Erlebnispädagoge schon von Anfang an dabei ist. Im Jahr 1989 war er Mitorganisator des ersten Spielmarktes, der damals noch in Berlin stattfand. Die Jahre danach fand die Veranstaltung in der Sternkirche Potsdam statt, bis er dann 1996 nach Hermannswerder umzog und seitdem dort einmal jährlich stattfindet. „Für uns ergab sich durch die Wende das Glück, die kirchliche Kultur in die Gesellschaft hineinzubringen, was in der DDR nur versteckt möglich war“, erzählte Lösche.
„Und Spielen ist im Prinzip die göttlichste Eigenschaft, da in jedem Spiel auch etwas Schöpferisches steckt.“ Im Laufe der Jahre habe sich das Spielekonzept etwas verändert, wie der 62-Jährige sagte. Vor 25 Jahren stand die Animation noch stark im Vordergrund, heute liegt die Konzentration eher auf dem freien Spiel. Dabei soll sich vor allem auf das Ursprüngliche, also Naturmaterialien und Fantasie, besonnen werden. „Unser diesjähriges Thema heißt ja auch ‚Spielweise – Weisheit und Spiele‘“, so Lösche. „Es geht also auch darum, zu gucken, was hinter den Spielen steht, welche Botschaft sie mitbringen.“ Sarah Kugler
Der Spielmarkt Potsdam findet noch am heutigen Samstag von 10 bis 18 Uhr auf Hermannswerder statt. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 7 Euro. Das vollständige Programm gibt es unter: www.spielmarkt-potsdam.de
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