Landeshauptstadt: Im Rennen mit Spacey und Scott
Studio Babelsberg auf der Berlinale: Premiere für „Beyond the Sea“ und „Prada“ / Erster Abend-Empfang
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Studio Babelsberg auf der Berlinale: Premiere für „Beyond the Sea“ und „Prada“ / Erster Abend-Empfang Von Sabine Schicketanz Babelsberg/Berlin – Eine gute Kondition, viel Tomatensaft und ein voller Tank – so ausgerüstet wird Henning Molfenter, Geschäftsführer von Studio Babelsberg Motion Pictures, bei der morgen beginnenden Berlinale an den Start gehen. Denn in diesem Jahr sei das Potsdamer Studio bei den Filmfestspielen als „wesentlich größerer Teil der weltweiten Filmindustrie“ vertreten, sagt Molfenter. Nicht nur, weil mit Kevin Spaceys „Beyond the Sea“ eine Babelsberger Produktion im Panorama der Berlinale läuft und dort ihre Deutschlandpremiere erleben wird. Das Studio habe sich in den vergangenen Jahren zum „Premium-Dienstleister“ vor allem für internationale Kino-Produzenten entwickelt – wer in der neuen Filmhauptstadt Berlin drehen wolle, komme zu Studio Babelsberg. Das Studio habe mit mehreren vor Ort gedrehten Hollywood-Filmen „ein ganz anderes Volumen“ bewältigt als bisher, sagt Molfenter. Und obwohl die Berlinale eher ein Treffen der Verleiher als der Produzenten sei – „so viele Führungen über das Studiogelände haben wir sonst nie“. Deshalb muss der Tank von Molfenters Wagen immer voll sein: „Auf der Berlinale trifft sich das Weltkino, und ich möchte mit seinen Vertretern so viele Ausflüge ins Studio wie möglich machen.“ Kondition und Tomatensaft – sie sind angesichts der vielen Abendveranstaltungen während der Filmfestspiele nötig. Mit zwei Terminen ist Studio Babelsberg besonders verbunden: Am Sonntagabend feiert Kevin Spacey im Berliner „Quatsch Comedy Club“ die Premiere seines in Potsdam und Berlin gedrehten Films „Beyond the Sea“, am frühen Abend des selben Tages wird der neue Werbespot der Edel-Marke „Prada“, für dessen Dreh in Berlin die Babelsberger ebenfalls den Produktionsservice-Auftrag bekamen, bei einer Feier erstmals gezeigt. Regie dabei führten Ridley Scott („Gladiator“) und seine Tochter Jordan. Beide Termine seien für das Studio „immens wichtig“, sagt Molfenter. Es werden Gespräche geführt, Kontakte geknüpft – und vielleicht neue Kunden gewonnen: Den Auftrag für den französischen Film „M’a femme s’appelle Maurice“ bekam Molfenter einst auf der Berlinale. Am Montag lädt das Studio selbst zum Berlinale-Empfang ein – erstmals zu einer abendlichen Gala mit Rotem Teppich im Club „40 Seconds“ am Potsdamer Platz statt wie bisher zum morgendlichen Brunch im Foyer der Philharmonie. „Jedes Studio lädt zum Brunch ein – wir wollten etwas anderes machen und auch den Glamour der Berlinale mitnehmen“, sagt dazu Christoph Fisser, gemeinsam mit Carl Woebcken seit September 2005 neuer Eigentümer von Studio Babelsberg. Rund 1200 Gäste würden erwartet, darunter auch Prominenz. Die Berlinale insgesamt sei für Babelsberg ein „sehr gutes Forum, um uns darzustellen“, so Fisser. Vor allem mit deutschen Produzenten wollen er und auch Molfenter ins Gespräch kommen. Dafür gebe es bereits einen derart engen Terminplan, dass Fisser sich wohl keinen Film ansehen wird. „Ich glaube nicht, dass ich dazu Zeit habe.“ Studio Babelsberg ist bei der 55. Berlinale neben „Beyond the Sea“ mit vier weiteren Filmen vertreten. Bei Andreas Dresens „Willenbrock“ sind die Babelsberger Koproduzenten und der Film wurde im Studio vertont; ebenfalls die Tonmischung erledigte das Studio für „Dancing with myself“ und „Antikörper“. Für „Bucuresti-Berlin“ hat Babelsberg einen Teil der Nachbearbeitung (Postproduktion) gesponsort. Wie schon im vergangenen Jahr kommt zudem die Berlinale-Dekoration aus Babelsberg: Das Art Department hat die Bühne mit Showtreppe im Berlinale Palast gestaltet und die draußen aufgestellten Bären hergestellt. Zudem fertigt das Babelsberger Kopierwerk die Lichttonnegative und die rund 150 Kopien des Berlinale-Festivaltrailers, der vor jeder Filmvorführung zu sehen ist.
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