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Multitalent und zufriedener Mensch. „Man kann mich immer noch auf Occupy-Demos finden“, sagt Liedermacher Konstantin Wecker.

© Manfred Thomas

Konzert: Immer wieder ziemlich glücklich

Konstantin Wecker landete Montagabend im Vorfeld seines Potsdam-Konzerts beim RBB auf der Zibb-Couch. Ein Garderobengespräch.

Stand:

Worüber reden mit einem Mann wie Konstantin Wecker, der schon alles gemacht hat und von der Öffentlichkeit für eben das alles gelobt und zerrupft wurde, seine vielseitige und großartige musikalische und schauspielerische Karriere und immer wieder sein nicht minder aufregendes Privatleben?

Hat er nicht Angst, dass ihm eines Tages die Protest-Themen ausgehen? „Nein, man müsste blind durch diese Welt gehen“, sagt Wecker, es ist schlimmer als es früher war mit all den Privatisierungen.

Und so findet sich auf dem Album „Wut und Zärtlichkeit“ von 2011 sowie der gleichnamigen Doppel-CD, die ab 22. Februar im Handel sein wird, die gewohnte Fülle und Bandbreite an Wecker-Liedgut: von Protest bis Poesie. Manche Stücke erschlagen einen mit ihrer Dichte, jede Zeile könnte für sich stehen, Wecker schmettert sie heraus, gnadenlos, „Empört euch, es ist nie zu spät!“, und schon kommt die nächste. Er vertont Gedichte, Erich Kästners „Brief an Millionäre“ gerät zum Blues und steht neben Lyrik von Brecht und Rilke. „Ich bin Musiker mit Leib und Seele“, sagt Wecker, doch das Wort komme stets an erster Stelle. „Das gesprochene Wort, ein vor sich hin gesprochenes Gedicht, das hat Magie“, sagt er nachdrücklich.

Lustig wird es in seinen Konzerten – wie am 17. Februar im Nikolaisaal – aber auch. So singt er über das bezaubernde Lächeln seiner Kanzlerin, und ja, es werde an dieser Stelle im Publikum gelacht. „Ich habe eine CD an Frau Merkel geschickt, aber keine Antwort aus dem Kanzleramt bekommen“, sagt er, dabei hätte er gern gewusst, ob sie Humor hat.

Und er selbst, Konstantin Wecker, 65, erfolgreicher Musiker, Komponist, Autor, Familienvater, ist er glücklich? „Immer wieder darf ich ziemlich glücklich sein“, sagt er nach einer Sekunde Zögern und mit einem fast lyrischen Sprechrhythmus.

Konstantin Wecker und Band spielen am Sonntag, dem 17. Februar, um 20 Uhr im Nikolaisaal, Karten unter (0331) 28 888 28

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Mittwochausgabe der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.

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