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Landeshauptstadt: Impfen gegen Krebs

Ein Projekt aus Potsdam kämpft gegen Gebärmutterhalskrebs bei jungen Frauen – und ums Überleben

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Eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs hat Fanny Fischer noch nicht – allerdings ist Potsdams 21-jährige Goldkanutin seit diesem Sommer das offizielle Promi-Gesicht der Piks-Kampagne gegen die Krankheit. „Ich will mich noch impfen lassen und finde das Piks-Projekt deshalb auch so wichtig, weil so eine Impfung Mädchen die Chance bietet, nie an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken“, sagt Fischer. Und gibt zu, dass sie bis vor kurzem selbst nicht so recht wusste, wie gefährlich diese Krebsart für Frauen ist.

Piks – kurz für Pubertät, Impfen, Krebs, Sexualität – ist dabei ein Projekt der in Potsdam ansässigen Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. „Gebärmutterhalskrebs ist bei Frauen die zweithäufigste Krebsart“, sagt Vereinschefin Gudrun Thielking-Wagner. Für ein Drittel der erkrankten Frauen ende der Krebs tödlich, allein in Brandenburg seien zwischen 2000 und 2005 rund 1000 Frauen daran gestorben. Doch seit vergangenen Jahr gibt es einen Fünf-Jahres- Impfschutz, der gegen die so genannten Humanen Papilloma-Viren wirkt, die zu 90 Prozent den Krebs auslösen. „Gegen die Infektion mit dem Virus reicht auch ein ganz normales Kondom, da die Erreger meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden“, so Thielking-Wagner. Um wirklich sicher zu sein, empfehle sie aber die von den Krankenkassen finanzierte Impfung – möglichst vor dem ersten Sex und trotz des Umstands, dass noch keine Langzeituntersuchungen zu dem Impfstoff existieren.

Über solche Fakten möchte ihr Piks-Projekt informieren. In dieser Woche war die Projektleiterin deswegen zusammen mit Fanny Fischer in der Lenné-Gesamtschule in Zentrum-Ost unterwegs, in der ein Projekttag zum Thema stattfand. Wie oft solche Tage allerdings noch stattfinden können, ist ungewiss: Die Finanzierung im kommenden Jahr ist laut Thielking-Wagner ungeklärt.

Fanny Fischer würde das mit Sicherheit stören. Ihr sei das Projekt eine Herzenssache – auch weil in ihrer Verwandtschaft bereits ein tödlicher Fall von Gebärmutterhalskrebs aufgetreten sei. „Diese Krankheit ist inzwischen vermeidbar – deswegen halte ich auch die Impfung und das Projekt an sich für so wichtig.“ HK

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