zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: In Potsdam muss man an der SPD vorbei

Sozialdemokraten zuletzt stärkste Kraft bei Erst- und Zweitstimmen/Funck durchbrach 2004 die Phalanx

Von

Stand:

Bei Bundes- und Landtagswahlen sind die Sozialdemokraten seit der Wende eine Macht in den Potsdamer und den Umlandwahlkreisen.

Etwa im Bundestags-Wahlkreis 61, zu dem neben Potsdam Teile von Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming gehören. Satte 44,9 Prozent der Zweitstimmen holte die SPD bei der Wahl 2002, vor vier Jahren immerhin noch 37,2 Prozent – 15 Prozent mehr als die Linke und fast doppelt so viel wie die CDU.

Auch bei den Erststimmen und damit den Direktmandaten setzte sich die Dominanz fort. Bei den vergangenen beiden Wahlen schlug die SPD-Kandidatin Andrea Wicklein mit 41,8 (2002) und 40,7 (2005) ihre Hauptkonkurrenten jeweils haushoch. Und die hießen schon damals Katherina Reiche für die CDU (2002: 22 Prozent; 2005: 22,1 Prozent) und Rolf Kutzmutz für die Linke (2002: 25,2 Prozent; 2005: 25,6 Prozent). Dieses Trio kämpft nun abermals um den direkten Einzug in den Bundestag, wobei Wicklein abermals als große Favoritin ins Rennen geht. Die Wahlbeteiligung lag bei der Bundestagswahl im Potsdamer Wahlkreis bei stolzen 79,6 Prozent.

Bei den Landtagswahlen wird das Direktmandat im Wahlkreis 21 ebenfalls innerhalb eines Trios vergeben, das sich schon 2004 gegenüberstand: Klara Geywitz (SPD) gewann mit 33,6 Prozent knapp vor Anita Tack (Linke) mit 31,7 Prozent. Wieland Niekisch (CDU) erreichte 18,5 Prozent. Tack und Geywitz werden voraussichtlich auch diesmal das Direktmandat unter sich ausmachen.

Im Wahlkreis 22 gab es 2004 das mit Spannung erwartete Duell zwischen Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke). Platzeck gewann das Duell in der von Neubaugebieten geprägten Linken-Hochburg mit 41,3 Prozent. Scharfenberg kam damals auf 39,4 Prozent, CDU-Kandidat Sven Petke landete abgeschlagen bei 11 Prozent. In diesem Jahr werden Scharfenberg bessere Chancen eingeräumt, da Platzeck seinen Wahlkreis in die Uckermark verlegt hat. Der Linken-Stadtfraktionschef sieht sich seinem SPD-Amtskollegen Mike Schubert als wichtigstem Herausforderer entgegen – aus politischer Sicht ebenfalls ein brisantes Duell. Die CDU schickt diesmal ihren Potsdamer Vize-Kreischef Steeven Bretz ins Rennen. DieWahlbeteiligung lag vor fünf Jahren bei 66,9 Prozent im Wahlkreis 21 und 59,2 Prozent im Wahlkreis 22. Zum Vergleich: In Brandenburg gingen 56,4 Prozent der Wähler zur Urne.

Den Wahlkreis 20 hatte die SPD im Jahr 2004 mit 34,9 Prozent der Stimmen gewonnen. Es folgten die CDU mit 24,4 und die PDS mit 19,1 Prozent. Im Kampf um das Direktkandidat gab es einen Zweikampf, den Jens Klocksin mit 31,3 Prozent knapp gegen Jörg Schönbohm (CDU/29,8 Prozent) für sich entschied. Beide Politiker treten diesmal nicht mehr an. Die SPD setzt auf den 32-jährigen Sören Kosanke, die CDU auf Gerhard Enser, der bis zu seiner Pensionierung im Juli 2008 Bürgermeister in Stahnsdorf war. Für die Linken tritt erneut Klaus-Jürgen Warnick an (2004: 22,7 Prozent der Erststimmen). Die FDP schickt ihren Spitzenkandidaten Hans-Peter Goetz ins Rennen, der 2004 als Direktkandidat 4,9 Prozent der Stimmen errang. Die Wahlbeteiligung lag 2004 bei 66,9 Prozent.

Im Wahlkreis 19 kommt es im Kampf um das Direktmandat erneut zu einem Aufeinandertreffen der beiden mittelmärkischen Kreischefinnen von CDU und SPD, Saskia Funck und Susanne Melior. Im Jahr 2004 hatte Funck mit einer Mehrheit von ganzen 70 Stimmen die Nase vorn. Sie erzielte 28,1 Prozent, Melior 27,8 Prozent. Nicht weit dahinter folgte Andreas Bernig mit 25,5 Prozent. Er tritt auch diesmal wieder als Direktkandidat für die Linken an. Bei den Zweitstimmen lag die SPD indes klar mit 32,8 Prozent vorn, gefolgt von der PDS (23,3 Prozent) und der CDU (22,7 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 61,5 Prozent. Peer Straube / Hagen Ludwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })