Landeshauptstadt: Irdisch konkret
Die 32-jährige Corinna Hentschel ist neue Pfarrerin der Friedrichskirche in Babelsberg
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Berlin, Leipzig, Minneapolis in den USA, Johannesburg in Südafrika, Brandenburg an der Havel – dies waren unter anderen die Stationen von Corinna Hentschel. In diesen so facettenreichen Städten konnte sie für ihren Dienst in evangelischen Kirchengemeinden intensive Erfahrungen sammeln – die die Gemeindepädagogin jetzt in Babelsberg nutzen kann.
Denn seit dem 1. September ist die 32-Jährige, die an der Evangelischen Fachhochschule Berlin studierte, verheiratet ist und zwei Kinder hat, die neue Pfarrerin an der Friedrichskirche Babelsberg. Am Sonntag wurde Corinna Hentschel in einem festlichen Gottesdienst im barocken Gotteshaus auf dem Weberplatz von Superintendent Dr. Joachim Zehner in ihr Amt eingeführt. Was dabei deutlich wurde: In Babelsberg soll sich Corinna Hentschel neben Pfarrerin Sabine Müller-Becker um das vielfältige Gemeindeleben kümmern, besonders um die Konfirmanden und Jugendlichen. Die Arbeit mit ihnen soll im evangelischen Kirchenkreis Potsdam, so Superintendent Zehner in seiner Ansprache, zu einem Modellprojekt für die Landeskirche ausgebaut werden.
Die Arbeit schließt an ihr voriges Wirken an: Bis Ende August kümmerte sich Corinna Hentschel über fünf Jahre lang um die Jugend- und Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis Brandenburg, war aber auch in pfarramtliche Dienste in der dortigen St. Katharinenkirche eingebunden. Bei der weltweiten Friedensorganisation „Servas“, die versucht, unter den Völkern Vorurteile abzubauen und zu einem besseren Verständnis der gegenseitigen Probleme zu kommen, ist sie ebenfalls Mitglied.
In ihrer Predigt, die die Liebe zu Gott und den Menschen beleuchtete, machte Corinna Hentschel klar, dass beides zusammen gehöre: „Die rechte Gottesliebe schwelgt nicht in unerreichbaren Sphären, sondern sie wird irdisch konkret, mischt sich in der Welt ein, stellt uns an den Platz, wo wir gebraucht werden.“
Das alte Lied „In Gottes Namen fang ich an“, das von der Gemeinde unter anderem im Gottesdienst gesungen wurde, konnte nicht trefflicher das ausdrücken, was Corinna Hentschel von ihrer Arbeit erhofft: „ er gibt uns Segen, Mut und Kraft und lässt das Werk gelingen.“ Nach der Einführung wurde weiterhin die offene und einladende Kirche sichtbar: Bei vielfältigen Gesprächen, Kaffee und Begegnungen mit der neuen Pfarrerin. Musikalisch wurde der Tag von Chor und Bläsern der Gemeinde umrahmt.Klaus Büstrin
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