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Landeshauptstadt: Ist Frauenland abg€brannt?

Vorbereitung auf die 14. Brandenburgische Frauenwoche 2004 beginnt/Interesse nimmt zu

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Vorbereitung auf die 14. Brandenburgische Frauenwoche 2004 beginnt/Interesse nimmt zu Die Potsdamer Hauptveranstaltung der Brandenburgischen Frauenwoche 2004 soll Clara Hoffbauer gewidmet werden, die als Fabrikantenwitwe die Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder ins Leben rief, sie bis zu ihrem Tode auch selbst verwaltete und sich speziell um die berufliche Ausbildung von Mädchen kümmerte. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, soll ihrer in einer Festveranstaltung im Nikolaisaal gedacht und darauf aufmerksam gemacht werden, wie es mit der Frauenemanzipation begann und was bis heute erreicht wurde. War es bei Clara Hoffbauer persönliches Engagement und privates Geld, dass die Stiftung möglich machte, so wäre ohne spätere Förderung durch Kirche und Staat jedoch eine Ausweitung auf den heutigen Standard nicht möglich gewesen. Und auch in der Frauenarbeit generell steht und fällt letztlich privates Engagement mit der finanziellen Unterstützung durch Land und Kommune. Deshalb soll die 14. Brandenburgische Frauenwoche, die vom 5. bis 14. März 2004 unter dem Motto „Frauen-Land Brandenburg“ stehen soll, in Potsdam modifiziert den Slogan „Frauenland abg€brannt“ bekommen und so daran erinnern, dass leider bei Frauenprojekten meist zuerst der Rotstift angesetzt wird. Es wird aber auch anlässlich der Landtagswahl darum gehen, dass „ohne Frauen kein Staat zu machen“ ist, und man will sich mit den EU-weiten geschlechterspezifischen Auswirkungen von Gesetzen beschäftigen, dem Gender-Mainstream, wie es international heißt. Mit dem Motto „Alles Gender oder was?“, das über einigen Veranstaltungen stehen soll, hatten die Teilnehmerinnen beim jüngsten Potsdamer Frauenstammtisch allerdings ihre Probleme. Es sei zu wenig anschaulich und der Begriff Gender als soziales Geschlecht auch sicher nicht allen Frauen geläufig, wurde eingewandt. Und so versuchte man sich schließlich darauf zu einigen, dass die Veranstaltungen griffigere Überschriften bekommen sollten. Einige Veranstalter wollen den Begriff Gender aber gezielt für interessierte Gruppen einsetzen. Für das nächste Jahr wird mit 30 000 € Förderung aller Veranstaltungen – im Vorjahr waren es landesweit 260 – durch das Land gerechnet. Ehe es beim Frauenstammtisch an die Vorbereitung der neuen Frauenwoche ging, wurde die Auswertung der diesjährigen Veranstaltung per Fragebogen vorgestellt. Cornelia Schuster, Geschäftsführerin des Frauenpolitischen Rates, erklärte auf Nachfrage, dass die Akzeptanz der Frauenwoche von Jahr zu Jahr zugenommen habe. 70 Prozent der befragten Institutionen hätten der Veranstaltung einen hohen Stellenwert beigemessen. Es werde die Gelegenheit genutzt, Frauenprobleme einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Beim Frauenstammtisch wurden zudem die drei Sprecherinnen dieser Institution neu gewählt. Es sind wie gehabt Eva Gretsch, Irene Kirchner und Rosemarie Spatz. Hella Dittfeld

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