Kommentar zur Zeppelinstraße in Potsdam: Jann Jakobs soll Baudezernent Klipp in die Schranken weisen
Die Zeppelinstraße gehört zu den schmutzigsten Straßen in Potsdam, unbestritten. Die neuen Pläne, die Zepplinstraße einspurig zu gestalten, sind umstritten. Jetzt muss der Oberbürgermeister eingreifen, kommentiert unser Autor.
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Potsdam - Die Zeppelinstraße gehört zu den schmutzigsten Straßen der Stadt. Der Dreck, den Anwohner täglich von ihren Fenstern kratzen können, kommt vielfach aus der Luft. Sie ist voller Abgase. Es herrscht Handlungsbedarf. Seit Jahren. Allerdings gelten erst seit diesem Jahr für bestimmte giftige Schadstoffe verbindliche Regeln. Erst jetzt können Anwohner also auch gegen den gesundheitsgefährdenden Schmutz juristisch vorgehen.
Diesen Umstand scheint Baudezernent Matthias Klipp für ein besonderes Experiment nutzen zu wollen: Mit einer Verringerung der Fahrspuren soll der Verkehr in der Zeppelinstraße ab Sommer um fast 20 Prozent verringert werden. Motto: Lasst die Leute so lange im Stau stehen, bis sie freiwillig den Bus nehmen. In der vergangenen Woche hatten die PNN die Klipp-Pläne veröffentlicht, er wollte offenbar sein Vorhaben nicht einmal den Stadtverordneten zur Abstimmung vorlegen. Die Blaupause für dieses Vorgehen ist bekannt, war schon bei der Installation der sogenannten Pförtnerampeln zu beobachten. Auch dieses Mal haben die Umland-Gemeinden von den Plänen aus der Zeitung erfahren.
Am heutigen Mittwoch nun beraten Oberbürgermeister Jann Jakobs und seine Beigeordneten das Thema. Sie sollten Klipp dringend in die Schranken weisen. Ein mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark abgestimmter und von den Stadtverordneten mehrheitlich akzeptierter Stufenplan für die Zeppelinstraße muss her – aber keine grüne Verkehrserziehung weg vom Auto, ohne dass Alternativen vorhanden sind.
"Reine Schnapsidee": Lesen Sie die Reaktionen zu den neuen Plänen HIER.
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