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Landeshauptstadt: „Jeder ist ein Verbraucher“

15 Jahre Verbraucherschutz in Potsdam

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15 Jahre Verbraucherschutz in Potsdam Drewitz - „Die kenne ich doch!“ – Mit Erstaunen im Gesicht blieben die Besucher gestern im Sterncenter vor einer Bühne stehen. Angela Fritzsch vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) moderierte eine Jubiläumsveranstaltung zum gestrigen Weltverbrauchertag, der auch gleichzeitig das 15.Jahrestag der Gründung der Verbraucherzentrale war. Sie erinnerte daran, dass der Weltverbrauchertag auf eine Rede von John F. Kennedy vor dem US-Kongress am 15. März 1962 zurück geht. Damals verkündete der US-Präsident die vier grundlegenden Verbraucherrechte auf Sicherheit, auf Wahlfreiheit, auf Information und auf Gehör. „Jeder ist ein Verbraucher, von null bis 24 Uhr“, so die RBB-Moderatorin. Cornelia Behm (Bündnisgrüne), Mitglied im Bundestagsausschuss für Verbraucherschutz, würdigte in ihrer Rede die Arbeit der Verbraucherzentrale: „Ohne sie wären wir oft ratlos.“ Die Bundestagsabgeordnete nutzte den Anlass, um Problemfelder des Verbraucherschutzes in Deutschland anzusprechen. Die Mehrzahl der Deutschen wünschten keine genveränderten Lebensmittel. Daher begrüße sie, dass Verbraucher durch die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmitteln die Wahl hätten, diese auch zu meiden. Die Vorstandsvorsitzende der Verbraucherzentrale Berlin, Thea Brünner, sprach eine mögliche Fusion der Verbraucherzentralen Berlins und Brandenburgs an. Eine Fusion sei nur möglich, so Thea Brünner, wenn die Politik die Voraussetzungen dafür insbesondere hinsichtlich der Finanzstruktur schafft. Gegenwärtig würden die Zentralen beider Länder eine gemeinsame Aktion zu Dienstleistungen von Finanzinstitutionen planen. Bernhard Kiesling, Mitbegründer der Verbraucherzentrale Brandenburg, erinnerte an die Anfänge 1990: „Am Anfang stand die Lama-Decke“, die dubiose Geschäftemacher nach der Währungsunion im Osten Deutschlands absetzen wollten. Der Verbraucherschutz beriet zu Haustürgeschäften und Kaffeefahrten. Heute gehe es den Konsumenten eher um Fragen der Altersvorsorge oder der Telekommunikation. Aber auch das geschah in den 15 zurückliegenden Jahren. Kiesling erinnerte sich an eine Anekdote aus dem Jahr 1993: Ein Bauer richtete eine schriftliche Anfrage an die Verbraucherzentrale. Demnach wolle ein von ihm gekauftes Kalb nicht fressen. Der Verkäufer des Viehs habe ihn wohl übers Ohr gehauen, meinte der Mann. Laut Kiesling habe die Verbraucherzentrale damals auch nicht gewusst, wie ein Kalb zu ernähren sei. Sie habe dem Bauern geraten, dass Gespräch mit dem Verkäufer des Jungrindes zu suchen. gb

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