Landeshauptstadt: Jenseits des Tempolimits
Der Familienfilm „Speed Racer“, die neue Babelsberger Koproduktion, feierte in Berlin Europapremiere
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Berlin / Babelsberg - Schnell, schneller, „Speed Racer“: Im neuen Film der „Matrix“-Macher Andy und Larry Wachowski wird Vollgas gegeben. Der Rennfahrer-Streifen, der am Montagabend in Berlin Europapremiere feierte, ist ein Ereignis in Sachen Farbe und Geschwindigkeit. So bunt, so schnell, war bisher wohl noch keiner. Kaum verwunderlich also, dass manch Premierengast sich vor der Heimfahrt noch einmal sammeln musste: „Wie soll ich jetzt bloß aus der Tiefgarage kommen?“, so die bange Frage.
Gedreht worden war der Familien-Actionfilm des US-Studios Warner Bros. von Juni bis September 2007 ausschließlich im Studio Babelsberg, das gleichzeitig als Koproduzent einstieg. Zehn Filmhallen nutzte die Produktion, fast alle wurden mit spezieller Digitaltechnik ausgestattet. „Speed Racer“ ist der erste „High-Tech“-Film mit einem Budget von rund 130 Millionen Euro, der in Deutschland produziert wurde.
Am Montagabend nun feierten Crew und Schauspieler Wiedersehen: Gekommen waren Susan Sarandon und John Goodman – sie spielen die Eltern des jungen Helden und Rennfahrers Speed Racer – der Hauptdarsteller Emile Hirsch und Christina Ricci, auf der Leinwand seine Freundin Trixie. Aber auch deutsche Schauspieler haben in dem Film für Kinder ab zwölf Jahre ihren großen Auftritt: Benno Fürmann ist der Anti-Manipulationsbeauftragte der Rennliga, Cosma-Shiva Hagen die Assistentin des fiesen Rennstall-Bosses. Ziemlich heimisch fühlen sich in Babelsberg und Berlin auch die Regisseure und der Produzent des Films: Andy und Larry Wachowski und Joel Silver reisten nicht etwa zur Premiere an, sondern zum neuen Filmdreh. Seit Sonntag produzieren sie in den Studios den Actionstreifen „Ninja Assassin“ – ihren dritten Babelsberg-Film nach „Speed Racer“ und „V for Vendetta“ (PNN berichteten). Während die öffentlichkeitsscheuen Wachowski-Brüder unerkannt im Premierenpublikum untertauchten, lobte Produzent Silver den Standort. Er liebe es, in Babelsberg Filme zu machen, sagte Silver. Zunächst habe er sich wegen der wirtschaftlichen Vorteile für das Studio entschieden, doch schon länger gehe es um mehr als Geld: Das Team des Studios sei überzeugend.
Vielleicht so überzeugend, dass demnächst der zweite Teil von „Speed Racer“ in Potsdam gedreht wird. Das Drehbuch soll bereits in der Schublade liegen. Die Schauspieler hätten gegen ein paar Arbeitsmonate in Babelsberg und Berlin wohl nichts: Sie schwärmten von Restaurant- und Kinobesuchen. „Wir sind alle ein paar Jahre älter geworden – dank des letzten Sommers in Berlin“, scherzte Susan Sarandon. Sabine Schicketanz
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