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Verdienter Blutspender. Klaus Schwenzer wird in Berlin ausgezeichnet.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Jette-Joop-Ehrennadel für 60 Liter Blut

Klaus Schwenzer spendet seit 1983 regelmäßig Blut: Am heutigen Weltblutspendetag ehrt ihn das DRK in Berlin für seine Verdienste

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Blutspenden ist längst ein Teil seines Lebens geworden: Klaus Schwenzer, technischer Sachbearbeiter beim Kommunalen Immobilien Service (KIS) der Stadt Potsdam, lässt sich seit den 1980er Jahren alle drei Monate vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) für den guten Zweck anzapfen. Zum zehnten Internationalen Weltblutspendetag am heutigen Freitag wird der 63-Jährige in Berlin zusammen mit 65 anderen Blutspendern und ehrenamtlichen Blutspende-Mitarbeitern aus dem gesamten Bundesgebiet für sein langjähriges Engagement geehrt.

Begonnen mit dem Blutspenden hatte der gebürtige Neuruppiner bereits seit seiner Armee-Zeit, die er in Potsdam leistete. „Dabei bin ich hier hängengeblieben“, erzählt Schwenzer. Anfangs ließ er sich noch finanziell für den halben Liter Blut entschädigen, der bei jeder Spende entnommen wird - unter anderem, um seinen Sold etwas aufzubessern. Seit 1983 verzichtete er jedoch auf jedes Entgelt. Grund war seine schwer kranke Tochter: „Ich wollte versuchen, durch meine Spenden anderen Menschen zu helfen und eine Art symbolischen Ausgleich zu schaffen“, erklärt er. Dies sei für ihn bis heute eine Motivation, unentgeltlich Blut zu spenden.

Schwenzer macht nicht viele Worte, wenn es um sein Engagement geht, seine Antworten sind nüchtern, die Gesten sparsam, der ganze Mann strahlt Beständigkeit aus. Alle acht bis zehn Wochen spendet der 63-Jährige Blut, nur im Fall einer Krankheit unterbricht er diesen Rhythmus. 124 unentgeltliche Blutspenden hat er bisher geleistet, zirka 60 Liter Blut haben seinen Körper im Laufe der Jahre auf diese Weise verlassen. Für die 100. Blutspende war er bereits schon einmal vom DRK geehrt worden. Er habe eine gute Verfassung, sagt Schwenzer, erst mit fortschreitendem Alter wolle er die Abstände zwischen den Spenden langsam verringern. Er selbst versuche nicht, andere Menschen zum Blutspenden zu missionieren, sagt Schwenzer: „Das hängt schließlich auch von der Konstitution ab.“

Der gelernte Bauingenieur und Montagefacharbeiter arbeitet seit 26 Jahren für die Stadt Potsdam. Dass das DRK auch auf dem Gelände der Stadtverwaltung regelmäßig Blutspendetermine anbiete, kommt ihm wegen der kurzen Wege gelegen: „Es ist schön, dass mein Arbeitgeber mir erlaubt, das in meiner Arbeitszeit zu machen“, sagt Schwenzer. Er sei nicht der einzige Mitarbeiter der städtischen Firma, der dieses Angebot regelmäßig nutze: „30 bis 50 weitere Kollegen kommen zu den Blutspende-Terminen.“

Am heutigen Freitag erwartet Schwenzer ein festlicher Empfang in Berlin, bei dem den Ausgezeichneten eine Ehrenurkunde durch DRK-Präsident Rudolf Seiters und die DRK-Botschafterin und Fernsehmoderatorin Carmen Nebel überreicht wird. Auch eine eigens für diesen Anlass von DRK-Botschafterin und Schmuckdesignerin Jette Joop gestaltete Ehrennadel dürfen die verdienten Blutspender entgegennehmen. Rund 6 000 Blutspenden haben die 65 Geehrten laut dem DRK insgesamt geleistet.

Ob mit oder ohne Urkunde: Klaus Schwenzer wird weiterspenden. Angst vor der Nadel habe er zwar nie gehabt, aber trotzdem zucke er jedes Mal kurz zusammen, wenns ernst wird: „Es piekt immer wieder, aber man weiß damit umzugehen.“ Erik Wenk

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